Gleiches Recht für die Trockenheitsversicherung

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Endlich ist die Trockenheitsversicherung steuerlich anderen Wettergefahren gleichgestellt. Möglich wurde dies, weil der Bundestag die Versicherungssteuer auf dieses Produkt senken wird. Bisher bezahlten Landwirte 19 Prozent Steuer auf die Prämie gegen Trockenheit, während andere Wettergefahren wie Hagel, Sturm, Starkregen oder Frost mit 0,03 Prozent auf die Versicherungssumme besteuert werden. Die Änderung gilt rückwirkend ab dem 1.Januar 2020.

"Wir begrüßen die Entscheidung sehr, haben wir uns ja in verschiedenen Gremien dafür eingesetzt, dass die Trockenheitsversicherung gleich behandelt wird wie andere Naturgefahren", lobt Alexander Lührig, Vorstandsvorsitzender der Münchener & Magdeburger Agrar AG. Es sei nicht nachvollziehbar gewesen, dass Landwirte einen höheren Steuersatz bezahlten, wenn sie sich gegen das spezifische Wetterrisiko absicherten.

Pauschales Modell beruht auf Niederschlagsmenge

Nachdem das Trockenheitsjahr 2018 die Landwirtschaft über zwei Milliarden Euro Einbußen gekostet habe, sei die Nachfrage nach der Absicherung hoch. "Unsere Kunden sehen das Risiko, viele haben in den vergangenen Jahren herbe Verluste einstecken müssen. Dass die Versicherung jetzt günstiger wird, erhöht sicherlich die Bereitschaft zur Absicherung", so Lührig.

Der Versicherer bietet ein pauschales Modell der Trockenheitsversicherung an, das auf der Niederschlagsmenge beruht, gemessen von unabhängigen Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes. Unterschreitet die Niederschlagsmenge einen vorab definierten Schwellenwert, wird der Kunde entschädigt - unabhängig davon, wie hoch der tatsächliche Schaden ist. Versicherbar sind über 100 Kulturen, auch spezielle Kulturen wie Wein, Hopfen oder Obst und Gemüse. Die Versicherung ist noch für 2020 abschließbar.

Police berücksichtigt den individuellen Ertrag

Neben dem Pauschalmodell bietet der Landwirtschaftsspezialist der Allianz die ertragsbasierte Ernteindexversicherung, die den individuellen Ertrag der versicherten landwirtschaftlichen Fläche der vergangenen Jahre berücksichtigt.

Mittels einer App wird das tatsächliche individuelle Wetterrisiko des Betriebes ermittelt. Es entsteht eine Formel anhand der verschiedenen Wettergefahren, die die erwartete Erntemenge der versicherten Kultur beeinflussen, etwa Trockenheit oder Frost. Unterschreitet der Indexwert den langjährigen Durchschnitt des Ertrags, wird die Differenz ausbezahlt.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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