Social Media: Die Sprache des Web 2.0 sprechen

Kommunikation und Sprache in den neuen sozialen Netzwerken unterscheiden sich häufig von denen anderer Zusammenhänge. Vermittlerbetriebe, die im Web 2.0 Geschäftschancen ergreifen wollen, müssen sich den richtigen Ton treffen. Acht Tipps, die den Einstieg in die Welt der Mitmach-Webs erleichtern können.

Dr. Markus Nickl, Geschäftsführer des Kommunikationsspezialisten Doctima GmbH aus Erlangen weiß, dass die Herausforderung darin liegt, dasrichtige Maß zu finden: "Ein seriöses Unternehmen, das nur noch Jugendsprache und Anglizismen verwendet oder als Nachricht getarnte Werbung publiziert, wirkt schnell unglaubwürdig." Der Experte hat für Unternehmen, die neu in die Welt des Web 2.0 einsteigen oder Social Media verstärkt nutzen möchten, folgende Tipps:

1. Entwerfen Sie eine Gesamtstrategie
Legen Sie zuerst Ihr langfristiges Kommunikationsziel fest: Welche Mitarbeiter sollen welche Zielgruppe in welchem Medium erreichen? Generell gilt: Xing eignet sich vor allem für B2B-Kontakte, Privatkunden erreichen Sie über Facebook, im Blog meldet sich die Chefetage zu Wort und Twitter ersetzt den E-Mail-Newsticker.

2. Planen Sie Ihre Social-Media-Aktivitäten von Anfang an
Oft entscheiden die ersten Aufrufe und Kommentare, ob sich ein Profil zum Selbstläufer entwickelt oder kaum beachtet wird. Deshalb sollte der Unternehmensauftritt vom ersten Schritt an geplant werden. Legen Sie zunächst Ihre langfristigen Ziele fest. Planen Sie auf dieser Grundlage dann einzelne Schritte. Behalten Sie dabei immer das Gesamtkonzept für ihre Social-Media-Kommunikation im Auge.

3. Klären Sie Verantwortlichkeiten
Vor allem, wenn viele Mitarbeiter gemeinsam einen Blog oder Twitter-Account pflegen, sind klare Verantwortlichkeiten und Urlaubsregelungen nötig. Legen Sie fest, wer die Texte ausarbeitet und in den Plattformen publiziert, wer für den Inhalt und die Überwachung eines Profils zuständig ist. Definieren Sie auch Freigabeprozesse für Informationen. So stellen Sie sicher, dass keine Interna oder Fehlinformationen auf Facebook und Co gelangen.

4. Erstellen Sie Themenpläne
Eine zentralisierte Verwaltung von Themen und das Festlegen von Publikationszeiträumen verhindert, dass sich Inhalte ungewollt wiederholten oder ein Social-Media-Account vernachlässigt wird. Eine Liste mit Themen-Ideen hilft, die Profile auch im Sommerloch mit abwechslungsreichen Inhalten zu füllen.

5. Legen Sie Stylesheets an
Wie bettet ein Autor einen Link in Twitter ein? Wie werden wichtige Wörter und Nachrichten hervorgehoben? Plattformspezifische Stilvorgaben sorgen für ein einheitliches Bild in jedem Medium. Und nicht nur das: Die Stylesheets geben auch den sprachlichen Stil für die einzelnen Portale vor und erleichtern es, immer den richtigen Ton zu treffen.

6. Professionalisieren Sie Ihr Terminologie-Management
So genannte Wordinglisten sorgen für eine einheitliche Unternehmenssprache. Das vermeidet Missverständnisse, vereinheitlicht die Schreibweise und schafft eine sprachliche Corporate Identity.

7. Üben Sie das Schreiben im Web
Web-optimiert und trotzdem lebendig und individuell schreiben - dazu braucht es einige Erfahrung. Gezieltes Schreibtraining für das Web 2.0 schafft die nötige Übung, um Informationen in kurzen, prägnanten Texten und Überschriften zu vermitteln und trotzdem alles Wichtige zu sagen.

8. Beobachten Sie Ihren Erfolg
Zu einem durchdachten Social-Media-Auftritt gehört regelmäßiges Monitoring und die Auswertung der Resonanz in den sozialen Netzwerken. Überprüfen Sie, ob Sie auf dem richtigen Weg sind, um Ihre anfangs gesetzten Kommunikationsziele zu erfüllen und planen Sie weitere Schritte.

Sind Sie interessiert an weiteren Informationen? In der Februarausgabe von Versicherungsmagazin erläutert VM-Autorin Silvia Hänig im Beitrag "Mit einem glänzenden Auftritt punkten", wie Vermittler mit einer gut gepflegten Webseite Kunden binden können.


Quelle: Doctima GmbH
Bild: © Markus Wegner/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News