Unfallversicherung: Gutes Geschäft

Die Unfallversicherung bleibt ein lukratives Geschäft. Das zeigt ein Datenrückblick der V.E.R.S. Leipzig GmbH auf die Jahre 2009 bis 2011, der sich "Branchenmonitor Unfallversicherung" nennt. So liegt die durchschnittliche Schadenquote der 50 größten Unfallversicherer bei 43,53 Prozent. Ihre Schwankung ist erheblich. So erreicht beispielsweise die Stuttgarter Versicherung eine Quote von 23,01 Prozent, die Arag von 23,47 Prozent und die Nürnberger von 23,63 Euro.

An der Spitze liegt die Axa mit einer Quote von 75,31 Prozent, gefolgt von der Allianz mit 74,2 Prozent und der Mannheimer mit 72,16 Prozent. Marktführer ist mit deutlichem Abstand die Allianz mit einem Marktanteil von 24,43 Prozent, gefolgt von der Ergo (10,97 Prozent) und der R+V (7,06). Das Marktranking berücksichtigt nur Zahlen aus 2011. Alle anderen 47 Unternehmen haben einen Marktanteil der unter fünf Prozent liegt. Über 30 Unternehmen erreichen nicht einmal die Ein-Prozent-Schwelle.

Spannend ist, dass einige Gesellschaften, wie die Baden-Badener oder die Stuttgarter im Mittel der Jahre 2009 bis 2011 über 90 Prozent ihres Kompositgeschäftes aus Unfallpolicen generieren, während gleichzeitig ihr Marktanteil marginal ist. Eine hohe Bedeutung dürfte das Unfallgeschäft für den Deutschen Ring und die Interrisk haben, denn der Anteil am Kompositgeschäft liegt hier bei 67,02 und 63,14 Prozent. Interessant ist zudem, dass die acht Gesellschaften aus dem Öffentlichen Sparkassenlager mit 76,83 Prozent eine deutliche besserer Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) aufweisen, als die 21 dargestellten AGs (81,32 Prozent) und die 21 VVaGs (82,04).

Studie leidet unter Differenzierungsmangel
Insgesamt leidet die Datenzusammenstellung des kommerziellen Arms des Leipziger Instituts für Versicherungswissenschaften darunter, dass eine Differenzierung nach Risiko-Unfallversicherung, Insassen-Unfallversicherung und Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückgewähr (UBR) nicht erfolgt. So ist es kein Wunder, dass Versicherer, wie Allianz oder Ergo, die ein umfangreiches UBR-Geschäft haben, deutlich höhere Umsätze erzielen. Die Ergo hat übrigens mittlerweile ihr UBR-Geschäft eingestellt. Auch der Anteil der des Insassen-Unfallgeschäfts geht aus der Analyse - sie zeigt lediglich auf, ob die Prämien eingeflossen sind -nicht hervor.

Letztlich bleibt die Datensammlung damit stark inhomogen. Das Versprechen, dass die "mehrdimensionale Betrachtung" es ermöglicht neben der reinen Darstellung der Unternehmensdaten auch relevante Bedingungsfaktoren für den Unternehmenserfolg und die Marktentwicklung zu identifizieren, kann die Studie, die zudem mit einem Fazit von rund 300 Worten auskommt, kaum einlösen.

Bildquelle: © Segovax/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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