Steuererhöhung - Gift für Versicherer

Nach den Plänen der Bundesregierung soll nicht nur die Mehrwertsteuer, sondern auch die Versicherungssteuer ab 1. Januar 2007 von 16 auf 19 Prozent erhöht werden. Die Versicherungsbranche muss diese höheren Steuern an die Kunden weitergeben, sonst droht ihr eine enorme Wertvernichtung. Dies belegt das Beispiel der Kfz-Versicherung.

In 2004 betrugen die Bruttoprämien 22,4 Milliarden Euro. Darauf entfiel Versicherungssteuer in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Dieser Betrag würde sich nach der Steuererhöhung um 0,7 Milliarden Euro erhöhen. Hinzu kommt die Erhöhung der Mehrwertsteuer, die die Versicherer über höhere Reparaturkosten in den Werkstätten ebenfalls betrifft. Bei der Schadenquote von 86 Prozent in 2004 sind etwa 2,7 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer angefallen. Die Erhöhung per 1. Januar schlägt hier mit 0,5 Milliarden Euro zu Buche.

In der Summe würde die Branche mit 1,2 Milliarden Euro belastet, wenn die Erhöhungen nicht an die Kunden weitergegeben werden. Die Combined Ratio lag in 2004 durchschnittlich bei 95 Prozent, das versicherungstechnische Ergebnis in der gesamten Kfz-Branche also bei 1,1 Milliarden Euro.

Für 2006 geht der GDV allerdings schon von einer Combined Ratio von 100 Prozent aus. Resultat: Die Kfz-Sparte fährt ein Minusgeschäft von branchenweit einer Milliarde Euro ein.

Quelle: Simon - Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants

Autor(en): VM

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