Oft totgesagt, aber immer noch lebendig

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Die Meinungen zum Thema Riester-Rente gehen in der Branche stark auseinander. Während einige Versicherer den Vertrieb (vorübergehend) eingestellt haben, erleben andere enorme Zuwächse. Besondere Services und gutes Kostenmanagement gehören zu den Faktoren, die offenbar den Erfolg von Riester begünstigen.

Die Riester-Rente ist in schwere See geraten, wie es scheint. Nicht nur der Verbraucherschutz rät mehr oder weniger vom Abschluss einer solchen Police ab. Auch die Versicherer selbst sind offenbar nicht mehr recht von dieser Vorsorge- Form überzeugt. Doch es gibt auch andere Stimmen.

Riester ist nicht gleich Riester
Die Idee des Riester-Sparens ist so aktuell wie eh und je. Ursprünglich war es im Jahr 2001 beschlossen worden, um die geplante Rentensenkung bis zum Jahr 2030 abzufedern. Derzeit liegt das Rentenniveau nach 45 Beitragsjahren bei 48 Prozent des Brutto-Durchschnittslohnes. Wie die Bundesregierung prognostiziert, wird es 2027 erstmals unter 46 Prozent auf 45,8 Prozent rutschen und bis 2030 auf 44,5 Prozent. Ohne staatliches Gegensteuern in Form erhöhter Steuerzahlungen droht 2045 ein historisches Tief von 41,7 Prozent.

Nun will die derzeitige Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles durch weitere Steuerzuschüsse ab dem Jahr 2030 dafür sorgen, dass das Rentenniveau bis zum Jahr 2045 nicht unter 46 Prozent fällt. Zugleich soll der Beitragssatz – derzeit beträgt er 18,7 Prozent und soll bis 2021 auf diesem Niveau verharren – perspektivisch bei 25 Prozent gedeckelt werden. Um das zu stemmen, soll ab 2030 ein „Demografiezuschuss“ in Höhe von bis zu 4,5 Milliarden Euro aus Steuergeldern, ab 2040 von gar acht Milliarden Euro jährlich fließen. Doch trotz dieser Bemühungen – von denen niemand sicher sagen kann, ob sie dauerhaft greifen – bleibt das Problem der eigenen, der privaten Vorsorge für jeden Bundesbürger, vor allem aber für die jungen, bestehen. Und damit ist man unvermeidlich wieder bei Riester. Wobei Riester nicht gleich Riester ist.

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Autor(en): Elke Pohl

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