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Aktienrisiko

1. Begriff: Sammelbezeichnung für die mit einem Aktieninvestment verbundenen Wagnisse (Risiken).

2. Ausprägungen: a) Unsicherheit des Anlegers, sein bei einem Aktieninvestment eingesetztes Kapital vollständig zurückgezahlt zu bekommen. Als Eigenkapitalgeber partizipiert der Aktionär in vollem Umfang an der Unternehmensentwicklung und somit auch an Bilanzgewinnen und -verlusten. Im Extremfall kann dies zu einem Totalverlust des eingesetzten Geldes führen;
b) Unsicherheit, ein angestrebtes Anlageziel in Form (1) einer laufenden Gewinnausschüttung (Dividende) und/oder (2) einer Partizipation an einer Steigerung des Unternehmenswerts zu erreichen;
c) Schwankungen des Aktienkurses während der Haltedauer (Volatilität).

3. Bedeutung: In der Finanzmathematik werden auf Basis der Aktienkursentwicklungen und -schwankungen (Volatilität) verschiedene Kennzahlen zur Quantifizierung der mit einem Aktieninvestment einhergehenden Risiken berechnet. Während unternehmensspezifische Risiken (sog. unsystematische Risiken) durch eine breite Streuung des Anlagebetrags auf verschiedene Aktien (Diversifikation) vermieden werden können, lässt sich das allgemeine Marktrisiko (systematisches Risiko) nicht über Diversifikation reduzieren. Das Marktrisiko wird durch Einflussfaktoren geprägt, die der Vermögensklasse Aktien gemein sind, wie z.B. gesamtwirtschaftliche Entwicklungen. Für das eingegangene Marktrisiko erwartet der Aktionär über einen langen Anlagehorizont eine adäquate, über dem risikofreien Zins liegende Rendite (Marktrisikoprämie).

Autor(en): Jürgen Meisch

 

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