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CreditWatch

Phase einer besonderen Beobachtung eines Ratings durch eine Ratingagentur, wenn signifikante Ereignisse Abweichungen von erwarteten Trends signalisieren. Beispiele sind bedeutsame Unternehmenszusammenschlüsse und/oder hohe, unerwartete Nachreservierungen, die ggf. eine neue Beurteilung erforderlich machen. Ein CreditWatch wird also eingesetzt, wenn eine Ratingänderung wahrscheinlich, aber nicht sicher ist. Ratingänderungen können aber auch beschlossen werden, ohne dass vorher ein CreditWatch oder eine Outlook-Änderung veröffentlicht wurde. Ein CreditWatch ist von einem Outlook zu unterscheiden, mit dem jedes Rating behaftet ist und das die Erwartungen für die kurz- bis mittelfristige Entwicklung eines Ratings (generell 6–24 Monate) ausdrückt. Betroffene Ratings werden durch den Zusatz „CreditWatch“ sowie die Angabe der wahrscheinlichen Richtungsänderung für die Ratingeinstufung kenntlich gemacht (z.B. „A/CreditWatch negative“ oder „A/CreditWatch positive“). Falls die potenziellen Auswirkungen eines Ereignisses nicht klar genug erscheinen, würde dies z.B. durch ein „A/CreditWatch developing“ angedeutet. Normalerweise wird ein CreditWatch innerhalb von drei Monaten aufgelöst. In allen Fällen können das Rating oder der Outlook geändert werden oder auch bestehen bleiben. Vor der Veröffentlichung einer CreditWatch-Aktion muss der Emittent wie bei allen Ratingveröffentlichungen rechtzeitig (gemäß EU-Rating-Verordnung einen Arbeitstag vor der Veröffentlichung, siehe Regulierung von Ratingagenturen) darüber informiert werden, damit er die Chance zu einer Stellungnahme erhält.

Autor(en): Prof. Dr. Fred Wagner, Wolfgang Rief

 

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