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Fluktuation

1. Begriff: Wechselbewegungen der Arbeitnehmer von einem Arbeitsplatz zu einem anderen und/oder Eintritte bzw. Austritte in/aus Arbeitsplätzen. Ob die Fluktuation positiv oder negativ für ein Unternehmen ist, hängt von der Art der Fluktuation und der Situation, in der die Fluktuation eintritt, ab.

2. Arten der Fluktuation: Im Unternehmen können drei Arten von Fluktuation unterschieden werden: a) Natürliche Fluktuation. Darunter wird (i.e.S.) der altersbedingte Abgang z.B. durch Altersteilzeit, Vorruhestand und Rente, oder zusätzlich (i.w.S.) der Abgang wegen aller vom Arbeitnehmer ausgehenden oder vertraglich bestimmten Gründe (z.B. Auslauf von Zeitverträgen, Tod, Studium, teilweise auch Erziehungsurlaub) verstanden.
b) Unternehmensinterne Fluktuation. Beinhaltet alle internen Stellenwechsel und wird eher als Ausdruck der innerbetrieblichen Flexibilität und Mobilität und damit als Karriere fördernd betrachtet.
c) Unternehmensfremde Fluktuation. Dabei handelt es sich um eine vom Arbeitnehmer, der das Unternehmen verlässt, initiierte Kündigung oder Aufhebung des Vertrags.

3. Berechungsmodell: Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände propagiert die BDA-Formel. Demnach wird die Fluktuationsquote aus den (unternehmensfremden) Abgängen im Verhältnis zum durchschnittlichen Personalbestand (eines Jahres) berechnet und als Prozentzahl ausgedrückt.

4. Folgen: Die Folgen der ungewollten Fluktuation, v.a. der Erstjahresfluktuation von Mitarbeitern (z.B. von Verkäufern im Außendienst), sind Fluktuationskosten, die durch hohe Einstellungs- und Qualifizierungskosten verursacht werden und denen i.d.R. noch keine entsprechenden Erlöse gegenüberstehen. Hohe Fluktuationsquoten sollten Anlass sein, über das Unternehmens- und Personalimage i.Allg. und über das Betriebsklima, das Führungsverhalten, die Angemessenheit der Leistungen sowie die Attraktivität der Arbeitsplätze im Besonderen nachzudenken.

Autor(en): Walter Bockshecker, Wolfgang Dobner, Dr. Bastian Güttler

 

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