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Förderkreise

1. Begriff: Einrichtungen im Rahmen der Personalentwicklung, insbesondere der Führungskräfteentwicklung. In Förderkreisen werden ausgewählte Personenkreise, meist Führungsnachwuchskräfte oder andere Potenzialträger, die für das Unternehmen wichtig sind, speziell außerhalb ihres Arbeitsplatzes ausgebildet bzw. betreut.

2. Ziele: Mit Förderkreisen werden unterschiedliche Ziele verfolgt: a) gezielte Vorbereitung von Mitarbeitern auf Führungsaufgaben;
b) Gewinnung von Führungskräften, die die Geschäftsziele umsetzen bzw. dazu beitragen, diese zu erreichen;
c) gezielter Ausbau der personellen Basis für die Besetzung von Schlüssel- oder Führungspositionen;
d) Besetzung von Führungspositionen aus eigenen Reihen;
e) Transparenz über Aufstieg und Karriere im Unternehmen;
f) Motivation durch exklusive Entwicklungsangebote;
g) Bindung von wichtigen Potenzialträgern.

3. Merkmale: Förderkreise müssen mit der Personalplanung systematisch verbunden werden (besonders mit der Personalbedarfs-, Personalentwicklungs- und Laufbahnplanung), damit geeignete Führungskräfte zur richtigen Zeit am richtigen Ort eingesetzt werden können. Förderkreise bieten die Möglichkeit, Potenzialträger bei der Bearbeitung von speziellen Aufgaben (z.B. in Projekten) zu beobachten und sie begleitend speziell auf ihren Bedarf ausgerichtet zu qualifizieren. Die Inhalte konzentrieren sich auf die Vermittlung von Methodenkompetenz und Sozialkompetenz sowie auf die Förderung der Persönlichkeitskompetenz unter besonderer Beachtung der Führungskompetenz. Die Förderkreis-Teilnehmer haben meist die Möglichkeit, in Kontakt zur höchsten Führungsebene zu treten (z.B. durch ein Mentor-Konzept) und damit wichtige Netzwerke im Unternehmen zu knüpfen. Die Förderkreis-Maßnahmen sind meist Exklusivangebote für den o.g. Teilnehmerkreis.

4. Probleme: Förderkreise müssen in die Systematik der Personalentwicklung und Laufbahnplanungeingebunden sein, sonst ist keine klare Entwicklungsrichtung gegeben. Die Teilnehmer in den Förderkreisen werden frustriert, wenn sie sich über ihre normale Arbeit hinaus engagieren, exklusive Veranstaltungen besuchen können und dennoch keine klaren Karriereperspektiven aufgezeigt bekommen. Es besteht dann die Gefahr der Fluktuation. Vergleich auch Führungsnachwuchsprogramme.

Autor(en): Walter Bockshecker, Wolfgang Dobner, Dr. Bastian Güttler

 

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