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Pay-for-Performance

1. Begriff: Vergütungskonzept, auch unter dem Begriff erfolgs- oder qualitätsorientierte Vergütung bekannt. Durch das Erreichen von prospektiv vereinbarten Qualitätszielen – auch ökonomische Zielgrößen können vereinbart werden – werden (zusätzliche) Vergütungen ausgelöst.

2. Anwendungsbereiche: Pay-for-Performance wurde zunächst in den USA im Zusammenhang mit Managed Care als zusätzliches Vergütungselement für Krankenhäuser und Ärzte entwickelt. Eine großflächige Umsetzung erfolgte zudem in Großbritannien in der ambulanten Gesundheitsversorgung. In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind erfolgsorientierte Vergütungselemente v.a. in der integrierten Versorgung üblich, wenn Leistungsanbieter an im Vergleich zur Regelversorgung erzielten Einsparungen beteiligt werden.

3. Probleme: Zu beachten sind die hohen Opportunitätskosten erfolgsorientierter Vergütungssysteme. Einerseits ist der Überwachungs- und Dokumentationsaufwand hoch. Andererseits besteht die Gefahr, dass Leistungsanbieter einen „Tunnelblick“ entwickeln und sich ausschließlich auf die zusätzlich honorierten Leistungen konzentrieren. Gegenstand der gesundheitspolitischen Debatte sind außerdem Zielvereinbarungen in Krankenhäusern, durch die Krankenhausärzten ökonomische Anreize zur Leistungsausweitung gesetzt werden.

Autor(en): Prof. Dr. Stefan Greß

 

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