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Recruiting

Personalbeschaffung, Personalgewinnung.

1. Begriff: Teilfunktion der Personalwirtschaft mit der Aufgabe, die von einem Unternehmen benötigten Arbeitskräfte in qualitativer, quantitativer, zeitlicher und räumlicher Hinsicht zu beschaffen. Zunehmend wird auch der Begriff Personalgewinnung verwendet.

2. Hintergünde und Varianten: Maßnahmen der Personalbeschaffung werden ausgelöst, wenn eine personelle Unterdeckung festgestellt wird (Personalbedarf). In diesem Fall erfolgt zunächst eine Entscheidung über die Art der Abdeckung. Alternativen sind dabei: a) Besetzung einer vakanten Stelle durch einen bereits vorhandenen Mitarbeiter im Wege der Versetzung, Beförderung etc. (interne Personalbeschaffung);
b) Anpassung der personellen Kapazität ohne Veränderung des Personalbestands, z.B. durch Personalleasing (externe Personalbeschaffung);
c) Anpassung durch Veränderung des Personalbestands, insbesondere durch Neueinstellung (Personalauswahl) (externe Personalbeschaffung). Der Entscheidungsspielraum der Personalbeschaffung wird von zahlreichen inner- und außerbetrieblichen sowie rechtlichen Einflussfaktoren und Rahmendaten strukturiert und begrenzt.

3. Instrumente der Personalbeschaffung: a) Employer Branding (Aufbau und Pflege von Unternehmen als Arbeitgebermarke, um sich als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren);
b) Personalmarketing (Versuch der Anwendung des Marketinggedankens v.a. auf die Personalbeschaffung, d.h. Personalmarktforschung, Anwerbung von Personal sowie Betreuung der Mitarbeiter im Unternehmen);
c) Kommunikationspolitik (Maßnahmen der Personalwerbung und der Public Relations);
d) Anreizinstrumente (materielle und immaterielle Anreize; Arbeitssituationen als Anreizfaktor);
e) konkrete Beschaffungsmethoden (direkt durch persönliche Kontaktaufnahme; indirekt durch Einschaltung von Beschaffungsmittlern, z.B. Bundesagentur für Arbeit, Printmedien, Online-Jobbörsen, Business-Netzwerke, Personalberater bzw. Headhunter etc.).

4. Ziele und Würdigungen: Mit den Instrumenten der Personalbeschaffung soll ein genügend großer Kreis an geeigneten Bewerbern erschlossen werden. Im Zuge eines Auswahlprozesses ist dann der für das Unternehmen bestgeeignete Bewerber herauszufinden. Die Instrumente der Personalbeschaffung sind dann optimal kombiniert, wenn ein bestimmter Beschaffungsbedarf mit minimalen Kosten gedeckt wird. Die Wirksamkeit der einzelnen Instrumente ist im Hinblick auf die verschiedenen Beschaffungsquellen bzw. Arbeitsmarktsegmente zu beurteilen.

Autor(en): Uwe Laue

 

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