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Transaktionskosten

Die mit jeder Transaktion, d.h. mit jedem Tauschvorgang oder mit jeder Geschäftstätigkeit, verbundenen Kosten. Ging es früher meist nur um die Transportkosten, d.h. um die Bewegung von Gütern von einem Ort zum anderen, geht es heute nach K. J. Arrow um alle Kosten, die beim Abschluss verbindlicher Verträge und für die Durchsetzung vertraglicher Ansprüche entstehen. Hinzuzurechnen sind aber auch Kosten, die bei der Sammlung von Informationen entstehen, um überhaupt Transaktionen durchführen zu können. In der allgemeinen Gleichgewichtstheorie und in den meisten ökonomischen Modellen wird von Transaktionskosten abgesehen. Transaktionskosten spielen bei der Beurteilung der Effizienz unterschiedlicher Institutionen (z.B. Markt versus Unternehmen; O. Williamson) eine wichtige Rolle. Ferner sind Transaktionskosten notwendig, um viele Sachverhalte und Phänomene überhaupt erklären zu können, z.B. die Existenz von Geld oder der Versicherungsnachfrage. Gäbe es keine Transaktionskosten, so könnte jedes Wirtschaftssubjekt selbst z.B. auf dem Versicherungsmarkt seine Risiken tauschen. Versicherungsunternehmen entwickeln aufgrund ihrer Erfahrung und Spezialisierung komparative (Kosten‑)Vorteile bei der Evaluierung von Risiken, der Abwicklung von Schadenfällen und der Durchsetzung von Ansprüchen gegen Dritte.

Autor(en): Professor (em.) Dr. Dr. h.c. Roland Eisen

 

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