Trotz steigender mobiler Bezahlverfahren setzen die Bürger weiterhin auf Bargeld

740px 535px

Bargeld bleibt das beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland. Im Jahr 2017 seien 47,6 Prozent der Umsätze beziehungsweise 74,3 Prozent der Transaktionen in bar erfolgt, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Elektronische und digitale Zahlungsmöglichkeiten nehmen einen immer größeren Raum im Kapitalverkehr ein. Mit Apple Pay und Google Pay sind zwei US-amerikanische Großkonzerne mittlerweile im deutschen und europäischen Markt aktiv. Mit Paypal existiert bereits ein seit langem etabliertes, ebenfalls US-amerikanisches Unternehmen, das Zahlungen in Echtzeit digital möglich
macht. Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz mahnte kürzlich an, die nächsten Monate seien entscheidend, welche Rolle europäische Anbieter in diesem Markt einnehmen werden.

Studien zum Zahlungsverhalten der Bürger seit 2009

Die Bundesbank führt seit 2009 Zahlungsverhaltensstudien (www.bundesbank.de/zahlungsverhalten) in der Bundesrepublik Deutschland durch. Dort werden die genannten Dienste zusammengefasst und in folgenden Kategorien analysiert: Internetbezahlverfahren (unter anderem Paypal, Amazon Pay und Sofort Überweisung) und mobile Bezahlverfahren (unter anderem Apple und Google Pay).

Zum Zeitpunkt der letzten Studie 2017 zum Zahlungsverhalten der Bevölkerung in Deutschland wurden rund 3,7 Prozent aller Alltagsumsätze mit Internetbezahlverfahren beglichen. Das entspricht einem Anteil von 1,9 Prozent der betrachteten Transaktionen. Der Anteil mobiler Bezahlverfahren daran war verschwindend gering: Gemessen am Umsatz wurden rund 0,04 Prozent mobil bezahlt. Bei der Anzahl der Transaktionen waren es rund 0,1 Prozent.

74,3 Prozent der betrachteten Transaktionen werden bar bezahlt

Bargeld war 2017 das am meisten genutzte Zahlungsmittel: So wurden 47,6 Prozent der Umsätze beziehungsweise 74,3 Prozent der betrachteten Transaktionen bar bezahlt. Überweisungen wurden im Rahmen der Studie für 5,6 Prozent der Umsätze beziehungsweise 1,3 Prozent der Transaktionen genutzt. Debitkarten wurden 2017 für 27,6 Prozent der Umsätze beziehungsweise 15,2 Prozent der Transaktionen genutzt, bei Kreditkarten waren es 4,4 Prozent des Umsatzes sowie 1,5 Prozent der Transaktionen.

Mehr als 50 Prozent der befragten Online-Käufer gaben „Paypal“ als üblicherweise verwendete Zahlungslösung an (Anmerkung: meistgenannt war hier das Bezahlen auf Rechnung beziehungsweise per Überweisung mit 62 Prozent).


Nutzung mobiler Bezahlverfahren 2018 dürfte angestiegen sein

Daten für 2018 liegen laut der Bundesregierung noch nicht vor. Aufgrund der mittlerweile sehr weiten Verbreitung der Kontaktlostechnologie und der breiten Einführung mobiler Bezahlverfahren seit Sommer 2018 (Google Pay, Apple Pay sowie bankeigene Lösungen zum Beispiel von Sparkassen oder VR-Banken) dürfte die Nutzung mobiler Bezahlverfahren im Jahr 2018 aber über der von 2017 liegen.

Quelle: Deutscher Bundestag

Autor(en): Versicherungsmagazin

Alle Branche News