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Bevölkerungswissenschaft

1. Begriff: Sammelbezeichnung für die Bevölkerungsmathematik, die Bevölkerungsstatistik und die Bevölkerungsforschung (letztere auch Bevölkerungswissenschaft i.w.S.), manchmal auch als Synonym für Demografie verwendet.

2. Merkmale: Die Bevölkerungsmathematik konstruiert formale Modelle demografischer Prozesse. Trotz der durch die Annahmen in diesen Modellen entstehenden Vereinfachung der Prozesse ist etwa die Theorie der stabilen Bevölkerungen von zentraler Bedeutung in der Demografie. Im Rahmen der Bevölkerungsstatistik werden Bevölkerungsbestände und demografische Ereignisse (Geburten, Sterbefälle, Wanderungen, Eheschließungen etc.) gezählt und zeitliche Abstände derartiger Ereignisse gemessen. Somit sammelt die Bevölkerungsstatistik demografische Daten, bereitet sie auf, wertet sie aus, komprimiert sie zu statistischen Maßzahlen und schätzt interessierende Sachverhalte. Moderne statistische Verfahren ermöglichen auch aus Stichprobenerhebungen eine auf der Wahrscheinlichkeitstheorie beruhende Schätzung von Bevölkerungsbeständen, demografischen Ereignissen und ihren zeitlichen Abständen. Die Bevölkerungsforschung dient über die Einbeziehung von ökonomischen, soziologischen und anderen Sachverhalten der Erklärung der Entwicklungen der demografischen Tatbestände, deren Vorhersage und der Offenlegung von deren Folgen. Daraus können sich Maßnahmen ableiten lassen, die die Demografie bedingten Veränderungen in der Bevölkerung beeinflussen können.

Autor(en): Dr. Marc Luy

 

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