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Geldpolitik

1. Begriff: Gesamtheit von Maßnahmen, die mit Hilfe von monetären Instrumenten vornehmlich auf die Stabilisierung des Preisniveaus (Inflation), aber auch auf die anderen drei Ziele der Stabilisierungspolitik (Vollbeschäftigung, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und Wachstum) gerichtet sind. Träger der Geldpolitik ist v.a. die Zentralbank (z.B. Europäische Zentralbank – EZB; US-amerikanische Federal Reserve Bank – Fed).

2. Instrumente: Wichtige Instrumente der Geldpolitik sind die Offenmarktpolitik (Kauf und Verkauf von Wertpapieren), die Rediskontpolitik (im Wesentlichen die Festsetzung des Zinssatzes, zu dem die Zentralbank bereit ist, insbesondere Wechsel von den Banken anzukaufen) und die Mindestreservepolitik (Steuerung der Bankkredite durch die Veränderung der Bedingungen für Pflichteinlagen der Banken).

3. Wirkungen: Die Geldpolitik kann durch ihre Instrumente die Zentralbankgeldmenge verändern und dadurch versuchen, die umlaufende Geldmenge (Geld) zu steuern, die den Haushalten und Unternehmen für Ausgaben zur Verfügung steht. Dies setzt allerdings voraus, dass der Zusammenhang zwischen Zentralbankgeld und Geldmenge, der durch den Geld- oder Kreditschöpfungsmultiplikator hergestellt wird, relativ stabil bzw. beeinflussbar ist. Ferner muss ein relativ enger Zusammenhang zwischen dem Ausgabenverhalten und der Geldmenge existieren. Die theoretische Basis dieser Argumentation ist die Quantitätstheorie des Geldes, die von Milton Friedman neu formuliert wurde. Allerdings schlägt Friedman vor, insbesondere wegen der langen und unsicheren time lags die Geldpolitik zu verstetigen (Friedman-Regel).

Autor(en): Professor (em.) Dr. Dr. h.c. Roland Eisen

 

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