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Marburger Bund

Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

1. Begriff:
Gewerkschaftlich organisierte gesundheits- und berufspolitische Interessenvertretung der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte (nachfolgend vereinfacht: „Ärzte“) in Deutschland.

2. Aufgaben: Im Fokus des Marburger Bunds steht der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen sowie eine leistungsgerechte Vergütung in Krankenhäusern. Zudem gehören die Karriereförderung bei Ärzten und der Einsatz für eine praxisnahe Ausbildung von Medizinern zu den Aufgaben des Marburger Bunds.

3. Mitglieder: Dem Marburger Bund gehören mehr als 118.000 Mitglieder aus Krankenhäusern, Universitätskliniken, Behörden und Einrichtungen der Sozialversicherung, der Bundeswehr, aus Betrieben der Pharmaindustrie, aus Praxen niedergelassener Ärzte sowie Medizinstudentinnen bzw. -studenten an (Stand März 2017).

4. Struktur: Die Mitglieder des Marburger Bunds organisieren sich in 14 Landesverbänden, die in einem Bundesverband – der die Arbeit der Landesverbände koordiniert, die Interessen der Mitglieder auf Bundesebene vertritt sowie bundesweite Informations-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betreibt – zusammengeschlossen sind. Der jeweilige Landesverband betreut das einzelne Mitglied und vertritt dessen Interessen auf Landesebene. Das oberste Beschlussorgan des Marburger Bunds ist die Hauptversammlung, die sich aus Delegierten der Landesverbände zusammensetzt. Der Bundesvorstand, der durch die Hauptversammlung gewählt wird, führt mit der Hauptgeschäftsführung die Verbandsgeschäfte und vertritt den Marburger Bund nach außen. Der Beirat, der sich aus dem Bundesvorstand sowie den Vorsitzenden und Geschäftsführern der Landesverbände zusammensetzt, berät den Vorstand. Zudem gibt es noch eine kleine und eine große Tarifkommission, die über die tariflichen Forderungen des Marburger Bunds, den Abschluss und die Kündigung von Tarifverträgen sowie über entsprechende Durchsetzungsmaßnahmen entscheiden. Auf Bundesebene gibt es Arbeitskreise zu speziellen Themengebieten der Verbandsarbeit, die den Vorstand fachlich beraten.

5. Historie: Der Marburger Bund wurde 1947 in Marburg durch junge Ärzte und Studierende der Medizin zum Zweck besserer Arbeitsbedingungen und wegen der Forderung nach einer leistungsgerechten Bezahlung gegründet. Noch heute bestimmen diese beiden Ziele den Leitgedanken des Verbands, der die größte Ärztevereinigung in Deutschland und Europa darstellt.

Autor(en): Prof. Dr. Fred Wagner, Katja Brandtner, David Klimmek

 

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