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Sterberate

Sterbeziffer.

1. Begriff: Dieallgemeine Bezeichnung umfasst alle Kennziffern, die die Häufigkeit von Sterbefällen (Gestorbenen) in einer Bevölkerung oder Bevölkerungsgruppe innerhalb einer bestimmten Periode messen. Ohne nähere Präzisierung wird darunter jedoch gewöhnlich eine „rohe“ Sterberate verstanden, die zumeist für ein Jahr berechnet wird und das Sterblichkeitsniveau in einer Bevölkerung ohne Berücksichtigung der Altersstruktur darstellt.

2. Berechnung: Die Sterberate ergibt sich, wenn die Zahl der innerhalb eines Kalenderjahres in einer Bevölkerung aufgetretenen Sterbefälle auf die durchschnittliche Bevölkerung desselben Beobachtungszeitraums bezogen wird. Die Darstellung erfolgt üblicherweise je 1.000 Einwohner. Erfolgt eine für Männer und Frauen oder für bestimmte Altersgruppen getrennte Berechnung, ergeben sich die geschlechts- und altersspezifischen Sterberaten. Weitere Kennziffern für die Darstellung einer differentiellen Mortalität lassen sich analog berechnen, sofern die hierfür benötigten Daten zur Verfügung stehen.

3. Probleme: Rohe Sterberaten sind nicht nur vom Mortalitätsniveau in einer Bevölkerung abhängig, sondern auch von deren Altersstruktur. Um die Einflüsse bspw. für die Darstellung der Mortalitätsentwicklung im Zeitablauf auszuschalten, werden standardisierte Sterberaten berechnet. Hierfür werden die beobachteten Sterbeverhältnisse auf eine Standardbevölkerung mit vorgegebener Altersstruktur übertragen. Ein weiteres Problem kann sich durch sog. Tempoeffekte ergeben.

4. Abgrenzung: Die Sterberate ist von der Sterbewahrscheinlichkeit abzugrenzen. Bei der Sterbewahrscheinlichkeit werden die Sterbefälle auf den Ausgangsbestand bezogen, bei der Sterberate – wie oben dargestellt – auf die mittlere oder durchschnittliche Bevölkerung.

Autor(en): Dr. Marc Luy

 

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