2007 stiegen Gesundheitskosten um knapp 8 Milliarden Euro

Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu den Gesundheitskosten im Jahr 2007 ergaben ein Plus von acht Milliarden Euro oder 3,2 Prozent. Insgesamt betrugen die Ausgaben für die Gesundheit in der Bundesrepublik rund 253 Milliarden Euro. Das sind laut Destatis 10,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP).

PKV trägt weniger als 10 Prozent der Gesundheitskosten in Deutschland
Der größte Batzen fiel 2007 auf die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Die gesetzlichen Kassen mussten für ihre Mitglieder 5,6 Milliarden Euro mehr berappen als im Jahr 2006. Das ist eine Zunahmen von 4 Prozent auf 145,4 Milliarden Euro. Damit trug die GKV 57,5 Prozent der deutschen Gesundheitsausgaben 2007. In den Jahren 1992 bis 2004 war die Tendenz dagegen überwiegend rückläufig. Auch die Ausgaben der Bundesbürger sowie der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck stieg leicht um 1,8 Prozent auf 13,5 Prozent. Sie zahlten damit 2007 insgesamt 34,1 Milliarden Euro. Auf die private Krankenversicherung (PKV) entfiel ein Anteil von 9,3 Prozent oder 23,5 Milliarden Euro. Hier stiegen die Gesundheitsausgaben von 2006 auf 2007 um eine Milliarden Euro oder 4,3 Prozent.

Mehr Geld für Prävention und Vorsorge – Arzneimittel teurer
Kostentreiber waren im Berichtsjahr insbesondere die Ausgaben für Prävention und Gesundheitsschutzes, die mit einem Plus von fast 9 Prozent zu Buche schlugen. Rund zehn Milliarden Euro wurden für die Gesundheitsvorsorge 2007 in der Bundesrepublik ausgegeben. Laut Destatis waren vor allem Schutzimpfungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt werden, für den Anstieg verantwortlich. Diese sind im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) Mitte 2007 zu Pflichtleistungen der Krankenkassen geworden.

Auch die Ausgaben für Arzneimittel sind 2007 überdurchschnittlich geklettert, so die Wiesbadener Statistiker. Sie steigen um 5 Prozent oder rund zwei Milliarden Euro und erreichten insgesamt ein Volumen von 41,7 Milliarden Euro. Ein Teil dieses Anstieges könne durch die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes von 16 auf 19 Prozent zum 1. Januar 2007 erklärt werden, von der auch Medikamente betroffen waren.

Zudem schossen die Kosten für Güter und Dienstleistungen im Gesundheitswesen, die in ambulanten Einrichtungen wie Arztpraxen oder Apotheken anfallen, um fast 5 Prozent auf 124,4 Milliarden Euro nach oben. Diese Ausgaben machen fast die Hälfte der Gesundheitskosten in Deutschland aus.

Hintergrund
Die Ergebnisse folgen dem Konzept des "System of Health Accounts", welches von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) und dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) zum Zweck der internationalen Vergleichbarkeit von Gesundheitsausgaben empfohlen wird. Gemäß den dort enthaltenen Definitionen umfassen die Gesundheitsausgaben sämtliche Güter und Leistungen mit dem Ziel der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege, die Kosten der Verwaltung sowie Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. Weitere gesundheitsbezogene Daten gibt es im Internet unter
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Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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