Angriffe aus dem Rechner werden unterschätzt

Europäische Unternehmen unterschätzen die Folgen eines Cyber-Angriffs für ihre Kunden sowie ihre Reputation und treffen folglich zu geringe Vorsorgemaßnahmen. Dies ist das Ergebnis des "Cyber Risk Survey 2013" des Industrieversichermaklers Marsh. Zudem sei bei einem Großteil der Unternehmen das Ausmaß der Schäden, die etwa aus dem Verlust von Kunden- oder Mitarbeiterdaten aufgrund eines Hacker-Angriffs entstehen können, noch immer nicht umfassend in deren Risikomanagementstrategien integriert.

71 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Bedenken im Hinblick auf Cyber-Risiken in den vergangenen zwölf Monaten zugenommen haben. Weiterhin sagten 54 Prozent, dass ihr Unternehmen erst kürzlich Ziel eines Cyber-Angriffs gewesen sei. Während 17 Prozent der Befragten die möglichen finanziellen Schäden ihres Unternehmens aus einem Cyber-Angriff mit über 5 Millionen US-Dollar bezifferten, gaben 22 Prozent zu, in ihrem Unternehmen sei bislang keine dezidierte Abschätzung der finanziellen Folgen eines Cyber-Angriffs vorgenommen worden.

Was ihre Einschätzung zum Reifegrad des Risikomanagements im Bereich Datensicherheit in ihrem Unternehmen anbelangt, waren nur 23 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Steuerung von Cyber-Risiken vollständig in die Risikomanagementprozesse ihres Unternehmens eingebettet und optimal ausgestaltet sei.

"Die Ergebnisse der internationalen Umfrage untermauern unsere Erfahrungen im deutschen und österreichischen Markt. Vielen Verantwortlichen ist zwar bewusst, dass nicht nur die Risiken aus einem Cyber-Angriff, sondern auch technische Pannen, Fehlverhalten von Mitarbeitern, der Verlust von entsprechender Hardware und damit verbunden der Verlust von Personendaten den Erfolg ihres Unternehmens nachhaltig gefährden könnten", sagt Marc Heitmann, Leiter des Branchenteams Communications, Media & Technology bei Marsh Deutschland und Österreich. "Dennoch hat es den Anschein, dass der richtige Umgang mit diesen Datenrisiken für einen Großteil der Unternehmen immer noch weitgehend unklar ist und viele Mühe haben, eine klare Strategie auszuarbeiten, mit der diese Gefahren effektiv eingedämmt werden können."

In der Umfrage gaben lediglich 12 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen bereits gegen Cyber-Attacken versichert sei, obwohl 76 Prozent eigenen Angaben zufolge die am Markt verfügbaren Versicherungsprodukte kennen.

Quelle: Marsh
Bild: © Gerd Altmann/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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