Arbeitsmarkt: Gelockerte Regulierung könnte Neueinstellungen fördern

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Die Corona-Pandemie beeinflusst den Arbeitsmarkt in Deutschland stark: noch nie ist die Zahl der Erwerbstätigen seit der Wiedervereinigung so stark geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt meldet. Im zweiten Quartal hatten deutschlandweit 600.000 Menschen weniger einen Job. Im Juni waren vor allem wegen der Corona-Krise fast 700.000 Personen weniger erwerbstätig als im Vorjahr.

Unternehmen würden sich mit Neueinstellungen leichter tun, wenn es weniger Hürden gäbe, es etwa vorübergehend gelockerte Regeln für befristete Jobs gebe, so Holger Schäfer, Senior Economist für Beschäftigung und Arbeitslosigkeit beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Zwar federe die Kurzarbeit einen großen Teil der Krisenfolgen ab: Die Zahl der geleisteten Stunden schrumpfte um fast neun Prozent, die Zahl Erwerbstätigen sank dagegen nur um 1,3 Prozent. Dennoch gingen viele Jobs verloren, insbesondere für geringfügig Beschäftigte und Selbstständige. Weil diese oft keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, meldeten sich viele von ihnen auch nicht arbeitslos.

Jetzt Hürden senken!

Auch wenn es gute Nachrichten gebe, weil Frühindikatoren signalisierten, dass es mit der Konjunktur wieder aufwärts gehe: Der Arbeitsmarkt reagiere allgemein mit Verzögerung.

Jetzt müssten die Hürden gesenkt werden, die Betriebe bei Neueinstellungen überwinden müssen, fordert der IW-Experte. Unternehmen seien sich nicht sicher, ob sie neu eingestellte Mitarbeiter auf Dauer beschäftigen könnten. Wenn die Befristung von Beschäftigungsverhältnissen für einen gewissen Zeitraum weniger stark reguliert würde, könnte dies den Arbeitsmarkt weiter entspannen.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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