Die Krankenkasse Barmer hat im Jahr 2004 nach dem jetzt vorliegenden KV 45-Ergebnis einen Überschuss von 600 Millionen Euro erzielt. Der Überschuss von 600 Millionen Euro ist insbesondere auf folgende Effekte des Gesetzes zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) zurückzuführen: einen Einnahmezuwachs von 310 Millionen Euro als Folge des vollen Beitragssatzes, den Rentner von ihren Versorgungsbezügen zu entrichten haben, sowie des Bundeszuschusses für die versicherungsfremden Leistungen. Während im Jahre 2003 die beitragspflichtigen Einnahmen um 1,23 Prozent sanken und die Leistungsausgaben um 3,23 Prozent stiegen, verringerten sich 2004 die Leistungsausgaben um 2,76 Prozent, bei einem Anstieg der beitragspflichtigen Einnahmen um 2,15 Prozent.

Zugleich sanken die Ausgaben durch höhere Zuzahlungen der Patienten wie Praxisgebühren und Arzneimittel (-320 Millionen Euro) und Leistungskürzungen etwa bei den nichtverschreibungspflichtigen-Präparaten, Sehhilfen, Sterbegeld und Fahrtkosten (-315 Millionen Euro). Der auf das Jahr 2004 begrenzte Herstellerrabatt auf Arzneimittel brachte eine einmalige Entlastung von 120 Millionen Euro. Schließlich konnten die Verwaltungskosten um 37 Millionen Euro zurückgefahren werden.

Angesichts der hohen, nahezu einseitigen finanziellen Belastungen von Beitragszahlern und kranken Versicherten hatte der Verwaltungsrat der Barmer schon früh reagiert und über die Beitragssatzsenkung vom 1. April 2004 220 Millionen Euro zurückgegeben. Eine gezielte Entlastung der kranken Versicherten bietet der Barmer-Hausarzt- und Hausapothekenvertrag, der am 1. März 2005 eingeführt werden soll. Durch den Erlass der Praxisgebühr kann ein Barmer-Versicherter bis zu 30 Euro im Jahr, eine Familie bis zu 60 Euro sparen. Wenige Tage vor dem Praxisstart haben sich fast 20.000 Hausärzte und mehr als 10.000 Apotheken, in zwei Bundesländern sogar bereits 90 Prozent, für eine Teilnahme am ersten bundesweiten Vertrag dieser Art entschieden.

Quelle: Barmer

Autor(en): Susanne Niemann