Baufinanzierungs-Volumen ist stark gestiegen

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Das Geschäft mit Baufinanzierungen wuchs in Deutschland im vergangenen Jahr so stark wie seit 2003 nicht mehr. Grund ist der anhaltende Immobilienboom. Das Kreditvolumen stieg 2019 auf 1,3 Billionen Euro, ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber 2018 und damit das höchste Wachstum seit Beginn der Aufzeichnung 2003. Das zeigt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Demnach haben sich die Zinserträge in der größten Kreditkategorie in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt. Sie erreichten 2019 rund 13 Milliarden Euro. Der Anteil der Baufinanzierungen am gesamten Kreditbestand in Deutschland lag lag im vergangenen Jahr stabil bei 42,4 Prozent. Das Neugeschäft überstieg der Analyse zufolge zum ersten Mal überhaupt die Marke von 250 Milliarde Euro. Es wuchs um neun Prozent auf 263 Milliarden Euro.

Laufzeiten sind gestiegen

Die Laufzeiten der Baukredite sind laut PwC deutlich gestiegen. Der Anteil der Finanzierungen über zehn Jahre und mehr lag 2019 bei 49 Prozent. 2009 betrug er lediglich 25 Prozent. Die durchschnittliche Laufzeit erreichte erstmals elf Jahre.

Bausparkassen konnten ihren Anteil am Kreditvolumen von zwölf Prozent 2014 auf 13 Prozent 2019 kaum steigern. Den größten Anteil am Markt halten nach wie vor die Sparkassen vor den privaten Geschäftsbanken. Ihr Anteil liegt stabil bei 31 beziehungsweise 27 Prozent.

Keine Angst vor einer Blase

Mit Warnungen, dass der Immobilenboom zu einer Blase führen könnte, die unweigerlich irgendwann platzt, gehen die Bausparkassen relativ entspannt um. "In der Wohnimmobilienkreditrichtlinie von 2016 sind weitreichende Bonitätskriterien definiert worden, die verhindern, dass leichtfertig Kredite vergeben werden",sagte Henning Göbel, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse, der Zeitschrift Bankmagazin (Keine Angst vor steigenden Zinsen). Zudem entwickele sich der Arbeitsmarkt nach wie vor positiv und die Verschuldung der privaten Haushalte sei vergleichsweise niedrig.

"Wir sehen Übertreibungen in Ballungsgebieten und Universitätsstädten, erwarten aber auch in diesen Märkten mittelfristig keine Preiseinbrüche, weil sich die Rahmenbedingungen für den Preisanstieg in absehbarer Zeit nicht ändern werden", lautet das Urteil von Stefan Siebert, Vorstandsvorsitzender der LBS Südwest.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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