Big Data - Auf die Welle aufspringen

Die Studie "Power of Openess" des Zukunftsinstitutes beschreibt die anbrechende Welt des "Big Data" und zeigt auf, dass "Information" der Rohstoff des 21. Jahrhunderts ist. IBM zufolge werden täglich weltweit 2,5 Trillionen Byte Daten produziert. 90 Prozent des derzeitigen globalen Datenbestandes sind in den vergangenen zwei Jahren entstanden.

Die Ära der Privatsphäre ist endgültig vorbei. Durch die technologische Vernetzung der Welt erhöht sich deren Transparenz. Hersteller und Händler werden wieder zu Jägern und Sammlern. Ihre Beute: Kundendaten. Offline- und Online Welt verschmelzen zusehends. Die Datenmassen auszuwerten, ist künftig die wichtigste Kernaufgabe für Unternehmen. Die Studie zeigt, wie Unternehmen, aber auch staatliche Institutionen, aus der riesigen Datenflut ihren Nutzen ziehen und Probleme, die sich aus den explodierenden Datenmengen ergeben, lösen können.

Das Netz ist im Alltag integriert und der Alltag im Netz
Insbesondere durch Social Media, Cloud Computing und den alltäglichen Gebrauch des Smartphones wachsen die Datenmengen ins schier Unermessliche. Apps sagen uns, wo sich die Freunde gerade aufhalten, wo wir das beste Schnäppchen finden oder den nächsten Babysitter herbekommen. Wir hinterlassen massenhaft Spuren im Netz und das zumeist bewusst. In dem Moment, wo der persönliche Vorteil des Nutzers überwiegt, spielen für die meisten Datenschutzaspekte eine untergeordnete Rolle - zum großen Vorteil von Facebook, Google und Co.

Doch wer als Unternehmen die schier ausufernde Datenmenge intelligent nutzen will, muss zum Spurenleser werden. Qualifizierte Experten zur Datenanalyse sind rar. Gerade mal ein Drittel aller Unternehmen weltweit können laut einer aktuellen Studie von EMC Deutschland die vorhandenen Daten nutzen. Um das Potenzial von Big Data bis 2018 auszuschöpfen, werden allein in den USA 1,5 Millionen Manager mit Data-Mining-Kenntnissen sowie 190.000 Spezialisten zur Datenanalyse benötigt, prognostizieren die Experten des Zukunftsinstitutes.

"Der Fokus eines Big-Data-Experten der Zukunft liegt auf dem Management von großen Datenmengen und der Wertschöpfung daraus", betont Hans-Peter Kemptner von IBM. Bis 2018 werde der Bedarf an diesen Experten die verfügbaren Arbeitskräfte in den USA um 60 Prozent übersteigen, prognostiziert McKinsey im Bericht: "Big Data: The Next Frontier for Innovation, Competition and Productivity".

Der Content ist da, an der Umsetzung mangelt es noch
Im Kapitel "Open Economy" zeigen die Studienautoren auf, dass Unternehmen heute nicht mehr am datenbasierten Marketing vorbeikommen. Gewinner sind jene Firmen, die es schaffen, Daten nicht nur zu sammeln, sondern auch zu interpretieren, um sie gewinnbringend einsetzen zu können. Mit der zunehmenden Vernetzung ergeben sich aber auch für die Konsumenten neue Möglichkeiten. Sie können viel leichter direkt miteinander in Kontakt treten. Neben eBay entwickeln sich zahlreiche neue Internet-Handelsplätze, auf denen Privatpersonen anderen Privatpersonen ihr persönliches Hab und Gut zur Verfügung stellen und das zu erheblich günstigeren Preisen als kommerzielle Anbieter.

Die Welt des Konsums befindet sich im Wandel. Konsumenten werden immer mehr zu Anbietern und Produzenten. Die Autoren sprechen von einer Renaissance alter Formen des Handels: Formen des Mietens, Teilens, Tauschens und Spendens. "Collaborative Consumption" entwickelt sich zum alternativen Wirtschaftsmodell, bei dem es vermehrt um das Nutzen anstelle von Besitzen geht. Dabei entsteht eine globale Commmunity, in der Vertrauen zum Schlüsselfaktor ökonomischer Austauschbeziehungen wird.

Zur Studie
Zahlreiche Praxisbeispiele und Infografiken erläutern den Theorieteil. Die Studie umfasst insgesamt acht Kapitel. Jedes Kapitel wird mit einem Experteninterview ergänzt. Alle eingeführten Begriffe werden in einem Glossar ausführlich erläutert.

Quelle: Zukunftsinstitut

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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