BIP: Tiefer Fall und vorsichtige Erholung

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Die schlechte Nachricht: im zweiten Quartal 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland so stark gefallen wie nie zuvor in Nachkriegsdeutschland. Die gute Nachricht: Die Talsohle ist durchschritten, sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt bei Union Investment.

Der "historische Rückgang" um 10,1 Prozent im Quartalsvergleich sei der stärkste Einbruch der Wirtschaftsaktivität seit 75 Jahren. Selbst auf dem Höhepunkt der Finanzkrise sei das Minus nur etwa halb so groß gewesen.

Konjunkturerholung braucht Zeit

Zeuner zeigt sich aber dennoch optimistisch. An den Finanzmärkten überrasche der schwache Wert niemand. Das Ausmaß der Konjunkturkatastrophe im Lockdown sei absehbar gewesen. Wichtig sei nun, wie schnell die Wirtschaft wieder auf die Füße komme. Der Ökonom sieht ermutigende Anzeichen, dass der Tiefpunkt erreicht sei. Industrieproduktion, Einzelhandel und Export hätten sich deutlich erholt.

"Klar ist aber auch: Eine Rückkehr zu alten Niveaus wird es so schnell nicht geben", so Zeuner. Die Zweitrundeneffekte der Corona-Krise auf Konsum und Investitionen sowie die weltweit nach wie vor steigenden Neuinfektionen verhinderten einen schnellen Aufschwung. Die Konjunkturerholung habe begonnen, werde aber dauern.

Infografik: Deutsche Wirtschaft bricht im 2. Quartal ein | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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