BU: Es betrifft mehr Menschen, als man denkt

Als berufsunfähig gilt eine Person, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen in ihrem ausgeübten oder einem anderen zumutbaren Beruf weniger als sechs Stunden täglich so viel leisten kann wie vergleichbare gesunde Berufstätige. In der gesetzlichen Rentenversicherung besteht die gesetzliche Berufsunfähigkeits (BU)-Versicherung seit Anfang 2001 nur noch für Sozialversicherte, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden. Diesen steht eine gesetzliche Rentenzahlung zwar noch zu, doch die wurde im Zuge der Rentenreform um 25 Prozent des vormaligen Bruttolohns gesenkt. Für jüngere Arbeitnehmer gilt nur noch ein begrenzter Schutz im Rahmen der Erwerbsunfähigkeit. Angesichts dieser Fakten, sollten Berufstätige dringend über den Abschluss einer BU-Versicherung nachdenken.

Doch laut GDV haben nur 25 Prozent der deutschen Haushalte eine solche abgeschlossen. Während eine Studie der Continentale Lebensversicherung aus dem Jahr 2011 belegt, dass den Bundesbürgern grundlegendes Wissen über die finanziellen Folgen einer BU fehlen, oder ihnen die Absicherung schlicht zu teuer ist, offenbart eine aktuelle Untersuchung der Heidelberger Leben, dass die die Deutschen auch falsche Vorstellungen, über das Risiko, berufsunfähig zu werden, haben.

Falsche Vorstellungen
56 Prozent der Bundesbürger glauben, dass höchstens jeder Zehnte im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig wird. In Wirklichkeit ist es jeder Vierte. Gerade einmal 23 Prozent der Befragten schätzen das BU-Risiko richtig ein. Mit Blick auf die Altersgruppen stechen besonders die 30- bis 39- Jährigen heraus: Von ihnen unterschätzen rund 66 Prozent das Risiko. Nur 19 Prozent liegen richtig.

Auch bei der Höhe des monatlichen Beitrags für eine BU-Versicherung gibt es vie Unwissenheit: Welchen Monatsbeitrag müsste ein 30-Jähriger Nichtraucher in einem Bürojob für eine BU-Rente von 1.500 Euro in etwa zahlen? Knapp 45 Prozent der Befragten unterschätzen die Summe und legten sich auf 30 oder 60 Euro fest. Tatsächlich liegen die durchschnittlichen Beiträge bei rund 90 Euro. Besonders ausgeprägt ist das mangelnde Bewusstsein für die Ausgaben bei 20- bis 29-Jährigen sowie Familien mit Kindern. In beiden Gruppen stuft nahezu die Hälfte (48 Prozent) den Monatsbeitrag für die BU-Rente zu gering ein.

Enormer Aufklärungsbedarf
"Der Aufklärungs- und Beratungsbedarf beim Thema Berufsunfähigkeit ist groß. Makler und Versicherer sind besonders gefragt, um das Bewusstsein für die Risiken und die richtige Vorsorge zu schärfen", sagt Michael Sattler, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Leben.

Die "Job& Leben"-Umfrage wurde erstmals im Auftrag der Heidelberger Lebensversicherung von der GfK Marktforschung erstellt. Dafür hat das Marktforschungsunternehmen rund 2.000 Männer und Frauen ab 14 Jahren in ganz Deutschland befragt.

Quelle: Heidelberger Leben



Autor(en): versicherungsmagazin.de

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