BU-Rating zeigt erfreuliche Ergebnisse

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Wie stabil Tarife in der Berufsunfähigkeits-Versicherung (BU) sind, hat das Analysehaus Franke und Bornberg in einem aktuellen Rating untersucht. 42 Prozent der SBU-Tarife erreichen die Höchstnote.

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungsunternehmen (GDV) wurden im vergangenen Jahr 3,8 Prozent mehr neue Invaliditätsversicherungen als ein Jahr zuvor verkauft. Mit rund 451.000 Verträgen war 2020 jeder zehnte Neuvertrag eine selbstständige Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Im Bestand zählt der GDV knapp 5,23 Millionen selbstständige Invaliditätsversicherungen sowie weitere 11,6 Millionen Invaliditätszusatzversicherungen. Diese Zahlen reichen nicht aus, so Franke und Bornberg-Geschäftsführer Michael Franke in einer Pressemitteilung: "Die private Arbeitskraftabsicherung hält mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt nicht Schritt. Bei 44,9 Millionen Erwerbstätigen sind 451.000 Neuverträge nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein." Neuentwicklungen der BU-Versicherer wie Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit oder eine kundenfreundliche Teilzeitklausel seien ungenügend, um den Markt erfolgreich zu bearbeiten. "Die Branche muss endlich den Knoten durchhauen", fordert Franke.

Stabilität als wichtiges Kriterium

Über grundlegende Leistungsmerkmale sei ein Marktvergleich nicht möglich, da sich hier alle Anbieter auf ähnlich hohem Niveau bewegten. Stattdessen konkurrierten die Versicherer über die Prämie. Preisunterschiede im Cent-Bereich könnten darüber entscheiden, ob ein Tarif in Vergleichsportalen und -programmen einen vorderen Platz belege, kritisiert der BU-Experte. Für Verbraucher, die einen BU-Vertrag abschlössen, der über Jahrzehnte laufe, sei die Stabilität des Anbieters relevanter als der Preiswettbewerb.

Das "BU-Rating 2021" von Franke und Bornberg will dieser Entwicklung Rechnung tragen und gewichtet deswegen Stabilität stärker als bisher. Dafür berücksichtigen die Analysten neben den Stabilitätskriterien ihres BU-Unternehmensratings zusätzlich das "BU-Stabilitätsrating" des Map-Reports. Als weitere Neuerung hat Franke und Bornberg die "Möglichkeit zur Anpassung an die Regelaltersgrenze GRV" aufgenommen. Ist sie vorhanden, können Versicherte die Laufzeit ihres Vertrages unter bestimmten Voraussetzungen bis zur Regelaltersgrenze verlängern, sollte diese angehoben werden und das ohne erneute Gesundheitsprüfung.

Verzicht bringt Zusatzpunkte

In die Bewertung fließt auch ein, ob Tarife auf zusätzliche Leistungsausschlüsse verzichtet. "Je weniger Voraussetzungen an den Leistungsanspruch geknüpft werden, desto transparenter und kundenfreundlicher ist der Schutz. Gleiches gilt für den Verzicht auf Meldefristen, Wartezeiten, Beschränkungen des Geltungsbereiches im Ausland oder sonstige unübliche Abweichungen", heißt es bei Franke und Bornberg. Neu hinzugekommen ist jetzt die Möglichkeit zur Umorganisation in Kleinbetrieben. Das Rating vergibt Pluspunkte, wenn ein Tarif bei Berufsunfähigkeit von Chef oder Chefin auf die Prüfung verzichtet. Das Gesamtergebnis des Ratings ist erfreulich: 42 Prozent beziehungsweise 50 der untersuchten SBU-Tarife erreichen die Höchstnote FFF+ (hervorragend). 17,7 Prozent (21 Tarife) erzielen die Bewertung FFF (sehr gut), 29,4 (36 Tarife) erhalten die Note FF+ (gut), 7,6 Prozent (neun Tarife) werden mit FF (befriedigend) bewertet und 3,4 Prozent oder vier Tarife erhalten die Note F+ (ausreichend). In den beiden schlechtesten Bewertungen F (mangelhaft)  und F- (ungenügend) findet sich kein Tarif wieder.

"Noch nie waren BU-Tarife so leistungsstark. Die BU-Versicherung ist auf der Leistungsseite in Bestform", Michael Franke, Franke und Bornberg

Das Analysehaus unterscheidet BU- und EU-Tarife nach Schichten im Rahmen des 3-Schichtenmodells. Dafür wurden die Bedingungen in 20 Kategorien mit insgesamt bis zu 73 Kriterien analysiert. Künftig sollen auch Nachhaltigkeitsaspekte einfließen. "Bislang ist das Angebot leider noch sehr klein", so Franke.

Neues Rating für SBU-Direktversicherungen

Die Rater stellen jetzt auch ein Rating für selbstständige BU-Direktversicherungen bereit. Es unterscheidet sich inhaltlich in jenen Bewertungsaspekten, welche gesetzlich bei der betrieblichen SBU nicht erlaubt sind (zum Beispiel zusätzliche Kapitalleistungen).

In wenigen Monaten wird der Rechnungszins auf den historisch niedrigen Wert von 0,25 Prozent sinken. Das wird auch Einfluss auf die Tarifkalkulation der Gesellschaften haben. "Viele Vermittler nehmen die Senkung des Rechnungszinses zum Anlass, Lücken im Versicherungsschutz ihrer Mandanten noch in diesem Jahr zu schließen. Für sie kommt unser aktuelles Rating gerade zur rechten Zeit", wirbt Franke für das aktuelle BU-Rating seines Hauses.

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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