Bürgerliche Mitte blickt mit weniger Sorgen in die Zukunft

Während sich die bürgerliche Mittelschicht in Deutschland vor Jahresfrist trotz konjunkturellen Aufschwungs sehr pessimistisch gab, blickt sie heute nicht ganz so trist in die Zukunft. Vor allem das Thema Altersarmut scheint die Menschen etwas nun weniger zu ängstigen. Sie sorgen sich derzeit mehr um ihre Gesundheit. Zu diesem Fazit kommt der Arag Deutschland Trend, den der Versicherer zweimal jährlich durchführt.

Auf die Frage, ob sie Angst vor einem sozialen Abstieg hätten, antworteten zwar noch immer 69 Prozent der Befragten mit "Ja". Im Vorjahr waren das allerdings fast 90 Prozent. Blickt man sich die Altersgruppen an, so sind es vor allem die 30- bis 39-Jährigen, die sich vor einer knappen Kasse im Alter fürchten. Positiver fiel auch die Einschätzung zur eigenen wirtschaftliche Situation aus. So glaubt weniger als ein Drittel, den Lebensstandard später nicht halten zu können. Vor einem Jahr waren es noch 54 Prozent.

Angst schwindet, doch kein grundlegender Stimmungswandel
Scheinbar habe die wirtschaftliche Erholung die bürgerliche Mitte Deutschlands erreicht, folgert die Arag. Allerdings löse diese Entwicklung noch keinen grundlegenden Stimmungswandel aus. Die Abstiegsängste seien aber weiterhin prägend, so der Versicherer. Immerhin blickten mehr als zwei Drittel der Deutschen unverändert pessimistisch in die eigene Zukunft. Allerdings treffe das nicht in allen Regionen gleichermaßen zu: In Nordrhein-Westfalen seien demnach 56,9 Prozent der Befragten skeptisch. In Thüringen und Sachsen zeigen sich fast 90 Prozent als ausgewiesene Pessimisten.

Wenig Vertrauen in das Gesundheitssystem
Während sich die Stimmung der bürgerlichen Mitte bei der Einschätzung zur eigenen wirtschaftlichen Lage verbessert, verschlechterte sich dagegen ihre Meinung zum Gesundheitssystem. So fürchten rund 82 Prozent in Zukunft eine medizinische Unterversorgung. Vor einem Jahr waren es noch knapp 65 Prozent. Die breite Diskussion über die Auswirkungen der Gesundheitsreform zeige in diesem Ergebnis ihre Wirkung: So sind über die Hälfte der Befragten davon überzeugt, dass
die Zwei-Klassen-Medizin bereits heute tägliche Praxis ist.


Quelle: Arag/Befragung vom 07.04.-13.04.2008 durch TNS Emnid Medien- und Sozialforschung im Auftrag der ARAG Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG

Autor(en): Versicherungsmagazin

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