BVK strikt gegen Einheitslösung

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Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) befürwortet, dass die Regierungspartner eine Reform der privaten Altersvorsorge anstreben. Doch eine Standardprodukt lehnt der Verband vehement ab.

„Wir sehen Pläne kritisch, die eine für alle Bundesbürgerinnen und -bürger geltende Einheitslösung in Form einer Aktienrente oder eines Staatsfonds anstreben“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Denn die Unterhändler der künftigen Ampelkoalition sollten bedenken, dass die Lebenslagen der Menschen in Deutschland zu individuell sind, um hier mit einem Standardprodukt allen gerecht zu werden. Da die Altersvorsorge später eine lebensstandardsichernde Existenz für Millionen ermöglichen soll und zum Beispiel systemische Risiken eines Fonds nicht ausgeblendet werden dürfen, gilt hier Gründlichkeit vor Schnelligkeit.“

Entgegen den Ampel-Plänen setzt sich der BVK dafür ein, das System der Riester-Rente, das immerhin über 16 Millionen Vorsorgesparer umfasst, zu reformieren. Dazu soll es – ausgestattet mit flexiblen Kapitalgarantien, die optimalere Anlagemöglichkeiten eröffnen sollen – entbürokratisiert und vereinfacht werden.

Können Vorsorgesparern individuelle Produkte vermitteln

„Insbesondere würde es uns freuen, wenn die Koalitionsunterhändler bei ihren Beratungen berücksichtigen würden, dass unser Berufsstand diejenige Kompetenz und Kundenkenntnis hat, um den Vorsorgesparern individuell entsprechende Produkte zu vermitteln“, so der BVK-Präsident. „Die staatlich geförderte Altersvorsorge sollte deshalb weiterhin Handlungsspielräume sowohl für die Kunden als auch für uns Vermittler beinhalten. Schließlich erfüllt unser Berufsstand auch eine wichtige sozialpolitische Aufgabe.“

Aufgrund seiner Expertise ist der BVK überzeugt, der künftigen Bundesregierung als Sachverständiger bei der Reform der privaten Altersvorsorge gute Dienste leisten zu können.

BVK will nachhaltiges Wirken unterstützen

Auch zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit bezieht der BVK Position. Klimawandel, Treibhausgase, der European Green Deal, Transparenzverordnung, Taxonomie und Sustainable Finance. Die Begründungen und Anlässe für Vermittlerbetriebe, sich mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit zu beschäftigen, sind zahlreich und nehmen weiter zu.

Der BVK versteht Nachhaltigkeit als Wertehaltung und als das zentrale Konzept zum ständig zu verfolgendem Ausgleich von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen.

Sieht wichtigen Beitrag zur Generationengerechtigkeit

BVK-Präsident Michael H. Heinz ist sogar der Ansicht, dass „das Geschäftsmodell der Vermittlerbetriebe per se nachhaltig ist. Durch die herausragende sozialpolitische Bedeutung der Vermittlung von Lösungen und Produkten zur Altersvorsorge und zur Risikoabsicherung befinden sich die Angehörigen unseres Berufsstandes quasi in der Nachhaltigkeits-Pole-Position. Wir tragen somit zur Kernforderung der nachhaltigen Entwicklung, der Generationengerechtigkeit, mehr bei, als die meisten anderen Berufsgruppen.“

Mit einem Siegel Nachhaltigkeit öffentlich machen

Vermittler, die über ihr nachhaltiges Handeln und ihre nachhaltige Wertehaltung berichten, können dies ab sofort mit einem Siegel öffentlich bekunden.

Der BVK hat einen Standard entwickelt, der die Formulierung einer Nachhaltigkeits-Strategie für den einzelnen Vermittlerbetrieb beinhaltet. Anhand von zwölf Kriterien in den Kategorien Strategie, Unternehmensführung, Ökologie und Soziales werden der aktuelle Status-Quo und die ganz individuellen Ziele des jeweiligen Vermittlerbetriebes für das folgende Kalenderjahr aufgestellt.

Produktgeber, Kunden und Politik immer anspruchsvoller

Die so entstehende Nachhaltigkeits-Strategie und in den Folgejahren die Nachhaltigkeits-Berichte sollen auf der Plattform www.nachhaltiger-vermittlerbetrieb.de öffentlich zugänglich sein.

Darüber hinaus ist der Verband davon überzeugt, dass diese Initiative teilnehmenden Vermittlerbetrieben die Chance liefert, eine deutlich erkennbare Marktpositionierung einzunehmen. Und so Wettbewerbsvorteile zu generieren. Dies würde auch immer wichtiger, da Politik, Branche, Produktgeber, Gesellschaft und Kunden immer anspruchsvoller würden.

Quelle: BVK

Autor(en): Meris Neininger

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