Corona: "Was jetzt wirtschaftlich passiert, wird uns noch lange begleiten"

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Passend zum Thema "Corona-Pandemie und ihr Einfluss auf die Assekuranz" fand das aktuelle Interview des Videomagazins #fredwagner erstmals virtuell statt. Michael Pickel, Vorstandsvorsitzender der E+S Rückversicherung und Mitglied im Vorstand der Hannover Rück, stand Fred Wagner, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig, per Videostreaming Rede und Antwort.

Die Themenliste des Interviews war umfangreich, denn die Pandemie beeinflusst sämtliche Bereiche der Branche: Schwerpunkte der Sendung widmeten sich den Kapitalanlagen, den Versicherungsdeckungen, dem Neugeschäft und Vertrieb sowie der eigenen Betriebsorganisation von Versicherungsunternehmen.

Langfristige Auswirkungen auf die Weltwirtschaft

Pickel zeigt sich unzufrieden mit der Berichterstattung der Medien über das Virus. Die Bevölkerung werde nicht konsistent informiert und die Rückschlüsse, die man aus den willkürlich eingesetzten Tests ziehe, seien teilweise fragwürdig. "Ich denke, man muss die Balance halten zwischen einer objektiven Information und einer Hysterie", so der Manager.

"Was jetzt wirtschaftlich passiert, wird uns noch lange begleiten", fürchtet er. Derzeit gelte das Primat der Politik und der Gesundheit. Er halte für sehr gefährlich, was aktuell passiere. Gesundheit sei wichtig, aber wenn jetzt die Notenbanken weiter das Geld auf den Markt würfen und die Zinsen noch niedriger machten, sei dies für die gesamte Weltwirtschaft keine gute Nachricht.

Geschäftsmodell auf den Kopf gestellt

Die Versicherer müssten sich endgültig damit abfinden, auf Dauer Negativzinsen zu haben. "Die Auswirkungen, die ein negatives Zinsumfeld auf die Assekuranz hat,  sind noch nicht durchdekliniert", so Pickel. Durch negative Zinsen werde das Geschäftsmodell der Assekuranz Geld einzunehmen, anzulegen und dann auszuzahlen, auf den Kopf gestellt.

Die Gesprächspartner diskutierten auch, welche Versicherungsparten und -zweige besonders von der Corona-Krise betroffen sind. Erörtert wurde auch, wie stark die Assekuranz insgesamt auf der Schadenseite von Corona tangiert ist und was an dem Gerücht dran ist, dass einige Versicherer versuchen, „Corona“ systematisch als Ausschlusstatbestand zu werten.

Was bedeutet die Pandemie für das Neugeschäft und den Vertrieb? Und gibt es in der Assekuranz auch Gewinner der Corona-Krise, beispielsweise die neuen Digitalversicherer oder Makler und Vertreter, die bereits schwerpunktmäßig mit digitalen Beratungs- und Vermittlungskonzepten unterwegs sind?

Das komplette Interview können Sie unter diesem Link betrachten.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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