Dietmar Diegel ist seit April 2018 Vorstand der Charta AG in Düsseldorf, zunächst als Vorstandsvorsitzender und seit Januar 2019 als alleiniger Vorstand. Er ist seit 2001 in der Assekuranz tätig, mit Stationen als Marketing- und Vertriebsverantwortlicher bei verschiedenen Versicherungsunternehmen (Aegon, Monuta, Dela). Davor war er Marketingmanager in der Telekommunikations- und Verlagsbranche. Versicherungsmagazin fragte den Experten nach seiner Einschätzung der Branche und der aktuellen Lage im Versicherungsvertrieb.
Warum besitzt Charta, nach eigenen Angaben eine genossenschaftlich ausgerichtete Organisation, die Rechtsform einer AG?
Dietmar Diegel: Die Charta ist ein Verbund unabhängiger Versicherungsmakler, seit nunmehr 25 Jahren. Die angeschlossenen Maklerunternehmen sind gleichzeitig unsere Aktionäre und somit auch die Eigentümer der Charta AG. So sind unsere Unabhängigkeit und unser Commitment zum Makler auch durch die Rechtsform garantiert. Ausschließlich Charta-Partner sind Aktionäre von Charta.
Wie viele sind das?
Aktuell rund 400 Maklerunternehmen in ganz Deutschland. Die in der Charta organisierten Makler spiegeln in ihrem Altersdurchschnitt den Markt wider - was für uns bedeutet, dass jedes Jahr einige Partner aus Altersgründen nicht mehr aktiv sind. Insofern gilt es zunächst, diese Abgänge zu kompensieren. Darüber hinaus wollen wir organisches Wachstum erzielen, allerdings nicht um jeden Preis. Wichtig ist, dass es auf beiden Seiten passt.
Charta versteht sich als Maklerverbund, nicht als Maklerpool. Warum?
Einfache Antwort: weil wir eben kein Pool sind. Alle Partner der Charta haben grundsätzlich eine direkte Anbindung an die Versicherungsgesellschaften, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir leben auch hier konsequent die Unabhängigkeit. Deshalb stellen wir uns auch in diesem wichtigen Punkt nicht zwischen den Makler und die Gesellschaften. Fragen danach, wem Verträge, Bestände, Courtagen gehören und zustehen, sind demgemäß bei uns immer gleich und bedingungslos beantwortet: nämlich dem Makler. Natürlich bieten wir auch Leistungen, die sich zum Teil bei Pools wiederfinden.
Welche sind das?
Das sind konkrete Angebote für das tägliche Geschäft, etwa unsere anerkannt guten Spezialkonzepte, eines der besten Systeme für Tarifierung, Angebot und Antrag am Markt, oder die Unterstützung bei maklerspezifischen Rechtsfragen, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Leistungen spielen eine wichtige und notwendige Rolle. Doch es ist schwer, sich hier angesichts der Geschwindigkeit und Dynamik, mit der sich die Technik entwickelt, nachhaltig zu differenzieren. Den Unterschied machen wir tatsächlich durch unsere Gemeinschaft, die sich offen austauscht und sich gegenseitig unterstützt. Und die sich etwa in unseren Beiräten an der Gestaltung der Charta aktiv beteiligt.
Das gesamte Interview mit Dietmar Diegel können Sie in der aktuellen Ausgabe von Versicherungsmagazin lesen. Entweder im PDF-Archiv oder als E-Magazin.
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Autor(en): Bernhard Rudolf
