Deutsche: Gesundheit und Spaß im Alter

Viele Deutsche wollen sich im Alter noch einmal richtig verwirklichen. Das zeigt eine Umfrage von You Gov, bei der rund 1.000 Personen im Alter von 20 bis 70 Jahren befragt wurden."„Körperliche und geistige Gesundheit", ist der größte Wunsch für das Alter. Auf Rang zwei folgt "das Leben genießen" und auf Rang drei "Spaß haben". Auf den weiteren Rängen finden sich "Unabhängigkeit in der Lebensplanung" und "Anderen nicht zu Last fallen". Demgegenüber wird der letzte Punkt als leichtestes Ziel genannt, wenn es um die private Altersvorsorge geht.

Die Angst vor finanzielle Abhängigkeit ist daher scheinbar der häufigste Grund, warum zusätzlich privat für das Alter vorgesorgt wird. Dahinter könnte ein gesellschaftlicher Wandel verbergen: Die meisten Eltern wollen es anscheinend vermeiden, später auf das Wohlwollen ihrer Kinder angewiesen zu sein. Viele glauben zudem, das mit der privaten Vorsorge "die Unabhängigkeit in der Lebensplanung", das "Leben genießen" und "Wohneigentum" zu verwirklichen sind.

Bei den Gründen, warum man sich mit der privaten Altersvorsorge befasst, steht das Wissen, dass die gesetzliche Absicherung nicht genug ist, an erster Stelle. Danach folgt als weiterer großer Grund die Angst vor Altersarmut. Überraschenderweise haben sich rund 22 Prozent überhaupt keine Gedanken gemacht, warum sie sich mit der zusätzlichen Altersvorsorge beschäftigen. Als Verkaufsargumente setzen die befragten rund 150 Versicherungsmakler voll auf die "Altersarmut", die auch als "Möglichkeit den Lebensstandard zu halten" oder "Rentenloch" auftaucht. Erst an vierter Stelle wird Argument der staatlichen Förderung genannt.

Private Altersvorsorge zu teuer
Geradezu erschreckend ist, dass die allermeisten Kunden keine Altersvorsorge abschließen, weil sie es sich schlicht nicht leisten können. Alle anderen Argumente wie zu geringe Rendite, kein Vertrauen in Berater und Produkte, Angst vor Inflation oder Jobverlust stehen weit hintenan. Die Frage, ob das "Nicht-Leisten-Können" objektiv oder eher subjektiv ist, weil man eben in jüngeren Jahren nicht auf Konsum verzichten möchte, beantwortet die Untersuchung leider nicht.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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