Deutsche: Zuversichtlich, aber wenig Vertrauen in die staatliche Vorsorge

Erstmals seit 2007 sehen die Menschen in Deutschland die wirtschaftliche Situation im Allgemeinen wieder deutlich positiver. Außerdem klafft zwischen der Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und der persönlichen Entwicklung nicht mehr eine so große Lücke.So jedenfalls die Aussage der Allianz-Zuversichtsstudie.

Ende 2009 lag dieser Wert bei 50 Prozent und in den beiden Vorjahren sogar nur bei 43 Prozent. Zwar ist auch die Zuversicht hinsichtlich der eigenen Vorsorge im Alter gegenüber dem Vorjahr von 31 Prozent auf 39 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist das Vertrauen in das gesetzliche Rentensystem auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Nur noch sieben Prozent sind von der gesetzlichen Rente überzeugt, so das aktuelle Ergebnis der repräsentativen Dauerbefragung. Im Umkehrschluss zeigen die Ergebnisse, dass die meisten Deutschen, nämlich 61 Prozent, sich um ihre Versorgung im Alter Sorgen machen.

Staatliches Gesundheitssystem wird äußerst negativ eingeschätzt
Ähnlich sieht es bei der Kranken- und Pflegeversicherung aus. Hier ist zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im vierten Quartal der Anteil der positiv gestimmten Menschen um vier Prozentpunkte auf 44 Prozent gestiegen. Doch immer noch fürchtet die deutliche Mehrheit auch persönlich im Kranken- und Pflegefall um die eigene Versorgung. Auch hier wird das staatliche Gesundheitssystem äußerst negativ eingeschätzt. Nur noch acht Prozent betrachten die staatliche Gesundheits- und Pflegevorsorge positiv. Allein im Herbst 2008 lag dieser Wert mit acht Prozent noch ein wenig schlechter.

Kinder motivieren, sich für das Alter abzusichern
Neben der hauptsächlichen Sorge um sinkende gesetzliche Renten ist es vor allem der Nachwuchs, der die Menschen motiviert, sich für das Alter abzusichern. 39 Prozent aller befragten Erwerbstätigen gaben dies in der Axa-Studie „Ruhestandsbarometer an; bei den 25- bis 34-Jährigen war es sogar die Hälfte. Vorsorgen wollen die Deutschen aber vor allem mit Bausparverträgen. Das Produkt liegt laut einer AWD-Forsa-Umfrage mit zwei Prozentpunkten vor der privaten Rentenversicherung, die immerhin 35 Prozent erreicht.

Lebensversicherung wenig gefragt
Doch insgesamt gibt es bei Vorsorgeprodukten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. So erreichen festverzinsliche Wertpapiere einen Anteil von 32 Prozent und trotz Finanzkrise erzielen Fonds und Aktien noch 28 Prozent. Da ist die Lebensversicherung schon fast abgeschlagen, da sie nur von einem Viertel der Befragten, die mehrere Vorsorgeprodukte auswählen konnten, genannt wurde.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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