Deutschlands Arbeitsplätze immer sicherer

Das Unfallrisiko am Arbeitsplatz ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Das geht aus den Geschäfts- und Rechnungsergebnissen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die ihr Verband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), kürzlich in Berlin vorgestellt hat.

Danach ging die Quote von 25,8 Unfällen je 1.000 Vollarbeitende 2010 auf 24,5 Unfälle 2011 zurück. Sie liegt damit fast wieder auf dem Niveau von 2009 (24,3 Unfälle).

"Die Zahlen zeigen: Nicht nur die Wirtschaft hat eine gute Konjunktur, sondern auch der Arbeitsschutz", sagte DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. Die Investitionen der Unternehmen in die Prävention lohnten sich doppelt. "Zum einen sind niedrige Unfallrisiken eine gute Voraussetzung, um die Beitragsbelastung der Wirtschaft auch zukünftig gering zu halten. Zum anderen zeigen wissenschaftliche Studien, dass Unternehmen direkt von Investitionen in den Arbeitsschutz profitieren - zum Beispiel durch geringere Ausfallzeiten oder weniger unfallbedingte Betriebsstörungen."

In der Schüler-Unfallversicherung sank laut Statistik die Unfallquote beim Schulbesuch um 0,8 Prozent auf 75,8 Unfälle je 1.000 Versicherte. Die Unfallquote auf dem Schulweg ging von 7,3 Unfällen auf 6,7 Unfälle je 1.000 Versicherte zurück. Der Schutz der Schüler-Unfallversicherung umfasst neben Schülern an allgemeinbildenden und Berufsschulen auch Studierende an Hochschulen und Kinder in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege.

Berufskrankheiten nehmen zu
2.548 Menschen starben 2011 in Folge einer Berufskrankheit. Die meisten dieser Erkrankungen waren laut Statistik durch anorganische Stäube ausgelöst, insbesondere Asbest. Insgesamt entschieden Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in 71.738 Fällen über die Anerkennung einer Berufskrankheit. Bei 34.573 Versicherten stellten sie die berufliche Verursachung der Erkrankung fest. "Nach wie vor handelt es sich hier in der Mehrzahl der Fälle um Hauterkrankungen", so Breuer. Diese Erkrankungen könnten mit Mitteln der Rehabilitation inzwischen sehr gut behandelt werden. 5.407 Versicherte erhielten 2011 erstmalig eine Berufskrankheiten-Rente von der gesetzlichen Unfallversicherung, da ihre Erkrankung zu bleibenden Gesundheitsschäden geführt hatte.

Beiträge zur Unfallversicherung bleiben stabil
Rund 11,6 Milliarden Euro gaben Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im vergangenen Jahr für Prävention, Entschädigungsleistungen und Verwaltung aus. Die Arbeitgeber in der gewerblichen Wirtschaft mussten insgesamt 10,3 Milliarden Euro für die Versicherung ihrer Beschäftigten aufbringen. Das entspricht einem durchschnittlichen Beitragssatz von 1,32 Prozent. Der tatsächliche Beitrag weicht allerdings in der Regel hiervon ab, da in der gesetzlichen Unfallversicherung risikogerechte Beiträge erhoben werden.

Die öffentlichen Arbeitgeber mussten rund 1,3 Milliarden Euro für die Versicherung ihrer Beschäftigten und die Schüler-Unfallversicherung aufwenden.

Übersicht über DGUV-Statistik
20102011
Versicherte insgesamt 75.548.66975.931.185
Davon in der Schüler-UV17.122.85217.071.776
Unfallentwicklung gesamt (Arbeits- und Wegeunfälle
Meldepflichtige Arbeitsunfälle)
954.459919.025
Je 1.000 Vollarbeitende25,8424,52
Meldepflichtige Schülerunfälle gesamt1.431.9201.407.810
Meldepflichtige Schulunfälle je 1.000 Schüler76,3575,78
Meldepflichtige Schulwegunfälle je 1.000 Schüler7,286,69
Berufskrankheiten Verdachtsanzeigen70.27771.269
Todesfälle infolge einer BK2.4862.548
BK-Verdacht bestätigt31.21934.573
Darunter neue BK-Renten6.1235.407
Durchschnittlicher Beitragssatz (%)1,321,32
Aufwendungen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen (Prävention, Entschädigung, Verwaltungs- und Verfahrenskosten) in Euro11.491.132.52211.618.492.346
Quelle: DGUV

Quelle: DGUV
Bild: Birgit Cordt

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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