Die Akzeptanz von Assistenzsystemen bleibt ausbaufähig

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Der Hälfte aller deutschen Autofahrer mangelt es bei Gefahrensituationen an Vertrauen in die aktuelle Technik smarter Fahrassistenten im Fahrzeug. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie von Infas Quo unter 2.109 Autofahrern im Auftrag des Direktversicherers DA Direkt.

Anstatt für mehr Fahrkomfort und ein höheres Sicherheitsgefühl zu sorgen, verunsichern automatisierte Fahrassistenten 51 Prozent der Befragten. Eine gefährliche Ablenkung befürchten zudem 37 Prozent der Studienteilnehmer, und nur 22 Prozent halten die automatisierte Technik derzeit für ausgereift.

Ablenkung durch andere Verkehrsteilnehmer

Obwohl immerhin 39 Prozent der Befragten schon heute davon überzeugt sind, dass innovative Assistenzsysteme zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen werden, und 36 Prozent glauben, dass aufgrund automatisierter Technik künftig weniger Unfälle passieren werden, bleibt doch ein Viertel skeptisch hinsichtlich des in Aussicht gestellten Sicherheitsgewinns.

Nach dem konkreten Gefahrenpotenzial gefragt, befürchten 52 Prozent der Autofahrer in Deutschland durch andere Verkehrsteilnehmer eine derart starke Ablenkung, dass es zu Unfällen kommt. Durch Verkehrsschilder, die eigentlich zu Sicherheit führen sollen, fühlt sich knapp jeder Zehnte abgelenkt.

Gefahr durch vermeintlich harmlose Routinen

Die Studie belegt, dass auch scheinbar belanglose Dinge die Aufmerksamkeit vom Verkehr abziehen. 24 Prozent der Befragten bestätigten, dass hitzige Diskussionen mit den Mitfahrern ihre Wachsamkeit beeinträchtigten. Während der Fahrt das Navigationsgerät bedienen war für 13 Prozent ein Grund, den Verkehr aus dem Blick zu verlieren. Jeweils etwa ein Zehntel nannte Nahrungsaufnahme und Aus-dem-Fenster-Flirten als weitere Quelle der Ablenkung.

Obwohl gesetzwidrig, ist eine Entwicklung besonders alarmierend: Unter den Autofahrern im Alter zwischen 18 und 29 Jahren gab mehr als jeder Dritte (37 Prozent) an, während jeder oder fast jeder Fahrt das Smartphone zu nutzen. In dieser Altersgruppe schreiben 59 Prozent während der Fahrt Nachrichten, 45 Prozent knipsen Fotos und versenden sie. Dabei ist es seit 2017 per Gesetz (StVO § 23 Absatz 1a) verboten, das Smartphone während der Fahrt überhaupt mit den Händen zu bedienen.

Fahrer möchten die Kontrolle behalten

Quellen der Ablenkung hin oder her: Die Technikskepsis, die in der Studie zu Tage tritt, bildet ungünstige Voraussetzungen für das Bestreben des Bundesverkehrsministeriums, bis zum Jahr 2022 Fahrzeuge mit autonomen Fahrfunktionen in den Regelbetrieb zu bringen. Immerhin überwiegen bei 56 Prozent der Studienteilnehmer die Vorbehalte gegenüber Einparkfunktion, Notbremssystem oder intelligenter Geschwindigkeitskontrolle mit Abstandsmessung und Spurwechselassistent sowie die Angst vor technischen Problemen. Die Hälfte derer, die über eine entsprechende System-Ausstattung in ihrem Auto verfügen, möchte die Kontrolle über das Fahrzeug lieber noch in den eigenen Händen behalten – gerade in gefährlichen Verkehrssituationen.

Quelle: DA Direkt

Autor(en): Swantje Francke

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