Die europäischen Versicherer unter der EZB-Lupe

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8.706 Milliarden Euro betrugen im vierten Quartal 2019 die gesamten von Versicherern gehaltenen Aktiva im Euroraum. Sie fielen um 64 Milliarden Euro niedriger aus als im dritten Quartal, wie die Statistik der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt. Die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen der Gesellschaften sanken im gleichen Zeitraum um 162 Milliarden Euro auf 6.575 Milliarden Euro.

Der Gesamtbestand an Schuldverschreibungen machte im Berichtsquartal einen Anteil von 41,0 Prozent der gesamten Aktiva dieses Sektors aus. Der zweitgrößte Anteil an den Gesamtaktiva entfiel auf Investmentfondsanteile (26,8 Prozent), gefolgt von Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen (10,8 Prozent) sowie Krediten (7,1 Prozent).

Emittentengruppen betrachtet

Der Bestand an Schuldverschreibungen sank von 3.644 Milliarden Euro am Ende des dritten Quartals 2019 auf 3.571 Milliarden Euro am Ende des vierten Quartals. Der Nettoerwerb von Schuldverschreibungen belief sich im letzten Jahresviertel 2019 auf 13 Milliarden Euro. Preisänderungen und sonstige Veränderungen schlugen mit minus 86 Milliarden Euro zu Buche. Die Jahreswachstumsrate der gehaltenen Schuldverschreibungen lag unterdessen bei 3,1 Prozent.

Nach Emittentengruppen betrachtet, wuchsen im vierten Quartal die von öffentlichen Haushalten im Euroraum begebenen Schuldverschreibungen um 1,7 Prozent, die entsprechenden Nettokäufe beliefen sich auf vier Milliarden Euro. Bei den vom privaten Sektor begebenen Schuldverschreibungen lag die Jahresänderungsrate bei 4,1 Prozent, der Nettoerwerb betrug neun Milliarden Euro. Die von Gebietsfremden begebenen Schuldverschreibungen verzeichneten eine jährliche Zuwachsrate von 4,8 Prozent, bei vierteljährlichen Nettokäufen von null Milliarden Euro.

Über 90 Prozent der Rückstellungen fielen auf den Bereich Leben

 Der von den Versicherern gehaltene Bestand an Investmentfondsanteilen erhöhte sich auf 2.330 Milliarden Euro (nach 2.288 Milliarden Euro im Vorquartal) bei einem Nettoerwerb von 26 Milliarden Euro. Die entsprechende Jahreswachstumsrate belief sich im letzten Quartal 2019 auf 4,9 Prozent. Die Vorjahresrate der von Versicherungsgesellschaften gehaltenen Geldmarktfondsanteile aus dem Euroraum lag bei 3,0 Prozent, wobei die Nettoverkäufe mit 25 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Bei den Beständen an Investmentfondsanteilen (ohne Geldmarktfonds) aus dem Eurogebiet betrug die Jahreswachstumsrate 5,6 Prozent bei einem vierteljährlichen Nettoerwerb von 47 Milliarden Euro. Für die von Gebietsfremden begebenen Investmentfondsanteile zeigt die Statistik eine jährliche Änderungsrate von minus 0,4 Prozent und vierteljährliche Nettokäufe von vier Milliarden Euro.

Die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen der Versicherungsgesellschaften im Eurogebiet sanken im vierten Quartal um 162 Milliarden Euro auf 6.575 Milliarden Euro. Davon fielen 91,2 Prozent auf versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich Leben. Vom Gesamtbetrag der Lebensversicherungsrückstellungen entfielen 1.290 Milliarden Euro (21,5 Prozent) auf fondsgebundene Produkte.

Quelle: Deutsche Bank

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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