"Die konstruktive Begleitung liegt mir sowieso im Blut"

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Die Entwicklungen in der Versicherungswirtschaft konstruktiv begleiten, das hat sich Axel Kleinlein für 2019 vorgenommen. Der Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten e. V. (BdV) diskutiert in der elften Ausgabe des Videomagazins #fredwagner mit Gastgeber Fred Wagner, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig, unter anderem über mangelnde Transparenz in der Lebensversicherungsbranche.

"Was haben Sie sich für 2019 beruflich vorgenommen? Wollen Sie weiter auf Krawall mit der Assekuranz gehen?", fragt Wagner im Interview den BdV-Sprecher provokant. "Die konstruktive Begleitung liegt mir sowieso im Blut", wenn sein Verein ein wenig als Krawallmacher auftrete, dann liege das daran, dass sich die Versicherer im Nerv getroffen fühlten, kontert dieser. Sein Anliegen sei es, mit konstruktiver Kritik den Markt zu begleiten und vernünftige Lösungen für die Versicherungskunden zu finden - etwa in Sachen Lebensversicherungsreformgesetz. "Dazu sind wir bereit, und ich freue mich schon auf die eine oder andere Diskussion", so Kleinlein.

Nur der Chefaktuar versteht noch alles

Der Diplom-Mathematiker kritisiert, dass die Lebensversicherer komplizierte und schlechte Produkte auf den Markt brächten, die außer dem Chefaktuar niemand verstehe. "Dann liegt das Problem bei den Vorständen, die mit schlechten, intransparenten Produkten unterwegs sind und damit versuchen zu verheimlichen, dass sie das Kerngeschäft der Altersvorsorge eigentlich nicht richtig beherrschen", so Kleinlein.

Intransparenz wittert er auch bei der Nachvollziehbarkeit der Ablaufleistungen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher könnten nicht nachvollziehen, was da passiere. Die vermeintlich garantierten Leistungen würden mittlerweile durch die Unternehmen mehr und mehr in Frage gestellt.

Auch über die Lebensfähigkeit der Lebensversicherung in der Niedrigzinspahse, strukturelle Probleme im Vertrieb und die Sinnhaftigkeit eines Provisionsdeckels hat Kleinlein viel zu sagen. Wagner hält eloquent dagegen und so entwickelt sich ein unterhaltsames und anregendes Gespräch.

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