Ein bisschen Gold für die private Rente

Die Beständigkeit des Edelmetalls Gold und der immer noch steigende Goldpreis brachte Finanzexperten dazu, eine fondsgebundene Versicherungslösung für die private Altersvorsorge zu konzipieren, die teilweise auf physischem Gold basiert. Entsprechende Produkte, in die dem "GoldPort Stabilitätsfonds P" eingebunden sind, gibt es jetzt bei der Fortis Deutschland Lebensversicherung.

Die Finanzkrise verunsichert die Verbraucher immer stärker. Auch wenn vorübergehend die Talfahrt an den Kapitalmärkten beendet scheint, steigen Anleger scharenweise aus fondsgebundenen Altersvorsorge-Versicherungsprodukten aus. Zu schlecht hatten die mit Investmentfonds unterlegten Policen abgeschnitten und sich als Renditekiller entpuppt. Das könnte sich ändern, denn jetzt kann man bei „Fondsgebundenen“ der Fortis Deutschland Lebensversicherung auf physisches Gold setzen.

Goldbarren im Banktressor
"Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles", heißt es schon bei Goethes Faust. Während in der derzeitigen Krise Investmentfonds weltweit einbrachen, stieg der Goldpreis und hat sich innerhalb von fünf Jahren nahezu verdoppelt. Das spornte den Fondspezialisten und Banker Wilhelm Peinemann an: Er "erfand" einen Investmentfonds, bei dem die Investitionen teilweise in physischem Gold getätigt werden. Das heißt, dass hier echte Goldbarren eigens für diese Anlage im Banktressor gestapelt werden. Wilhelm Peinemann fand Interessenten für sein Konzept, das kurz darauf auch als Altersvorsorge-Versicherungsprodukte "stand".

Natürlich vollzog sich das nicht alles einfach Schlag auf Schlag. Gut Ding will Weile haben. Bis die Aufsichtsbehörde BaFin grünes Licht gab, dauerte es. Für seine goldrichtige Idee gewann Wilhelm Peinemann, der früher eine Bankfiliale in Göttingen leitete, zunächst die DJE Investment, Tochtergesellschaft der Vermögensverwaltung DJE Kapital, die nun bereits seit einem Jahr die Plattform für den "GoldPort Stabilitätsfonds P" bietet. Für die Verknüpfung dieses Investments mit einem Versicherungskonzept interessierte sich dann auch die Fortis Deutschland Lebensversicherung, Göttingen.

Die räumliche Nähe des Vermögensbetreuers Peinemann zur Fortis war reiner Zufall, half aber auch, lange bürokratische Wege abzukürzen und die Idee als reales Konzept zeitnah in trockene Tücher zu bringen. Nun basieren allerdings nicht alle fondsgebundenen Versicherungslösungen der Fortis auf dem neuen Konzept mit physischem Gold. Doch die Rürup-Fonds-Rente mit Garantie, in die der GoldPort-Fonds eingebunden ist, stößt nach Aussagen von Michael Dreibrodt, Chef der Fortis Leben in Göttingen, zunehmend auf großes Interesse.

Gold ist nur ein Teil der Anlage
Wichtig sei, dass die Goldbarren zum Anfassen nur einen Teil des "GoldPorts" und der fondsgebundenen Versicherung ausmachen dürfen. "Man sollte nie alle Eier in einen Korb legen." Für den GoldPort Stabilitätsfonds P gilt, dass bis zu 30 Prozent des Fondsvolumens in physischem Gold angelegt werden dürfen. Außerdem erfolgen taktische Anlagen in Form von indirekten Investitionen in Edelmetallen anhand physisch besicherter Exchange Traded Commodities (ETC). Damit zusammen könne die Gold-Quote bis auf maximal 50 Prozent des Portfolios erhöht werden, erklärt Peinemann. Übrigens wird das vom "GoldPort Stabilitätsfonds" erworbene physische Gold laut Wilhelm Peinemann in zugeordneter Form bei einem Schweizer Kreditinstitut verwahrt.

Mit dem neuen Anlageprodukt – das kürzlich von der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" zum Mischfonds des Jahres gekürt wurde – ziele man auf eine Wertentwicklung, mit der man auch die laufende Geldentwertung ausgleichen wolle. Obwohl der Zeitpunkt der Auflegung im Rückblick nicht optimal gewesen sei, habe der Fonds mit 2,83 Prozent Jahresperformance (Stand 31. März 2009) eine der Vorgaben entsprechende Rendite erzielt, sagt Wilhelm Peinemann.

Autor(en): Ellen Bocquel

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