Einheitlicher Login für Portale kommt, Spreizung des Maklermarktes schon real

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Aktuell müssen sich Makler noch mit unterschiedlichen Logins herumplagen, wenn sie sich bei Versichererportalen anmelden wollen. Dieser Missstand soll bald ein Ende haben. Denn Ende 2019 soll es nur noch einen Login geben, dank Single Sign-On. Dies ist einer Initiative von Maklern und Versicherungsunternehmen zu verdanken.

Auf der DKM 2019 in Dortmund stellte der BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer (Bild: Zweiter von rechts) die vor rund einem Jahr angestoßene Initiative für einen einheitlichen Login zu den Portalen der Versicherer vor. Bereits im September 2018 haben die Initiative Easy Login und die Trusted German Insurance Cloud (TGIC) beschlossen, dass sie zusammenarbeiten möchten, um einen einheitlichen Login zu den Portalen der Versicherer zu gewährleisten. Rund ein Jahr später steht das engagierte Projekt kurz vor der so genannten produktiven Betaphase. Das heißt im Detail: Das bisherige Easy-Login-Portal wird runderneuert, wobei die Partner auf die sicherheitszertifizierte Technologie der TGIC setzen werden.

Ab 2020 für alle Makler nutzbar

Ende des Jahres sollen erste Pilotmakler die Chance erhalten, über die gleichfalls neue gestaltete Easy-Login-Website das neue Portal zu testen. Im ersten Quartal 2020 sollen dann alle Makler die Möglichkeit haben, diese Website und das neue Portal zu nutzen. Die aktuelle Website www.easy-login.de und das aktuell bekannte Portal sollen weiterhin zu erreichen sein. Rund 20.000 Personen nutzen laut Aussage des BVK diesen Zugang.

Zum Start des neuen Portals sollen drei neue Versicherer erreichbar sein, im Verlauf des kommenden Jahres sollen dann weitere Versicherer folgen. Außerdem sollen den Maklern am Ende des Prozesses neue Funktionen zur Verfügung stehen, die es ihnen leichter machen, ihren Easy-Login-Account zu verwalten oder weitere Versicherer für bestehende Accounts freizuschalten.

Was die Idee dahinter ist 

Der Single-Sign-On-Verein hat seit 2010 ein weit verbreitetes Single-Sign-On-Verfahren etabliert. Dieses Unternehmen ist der Trägerverein seiner hundertprozentigen Tochtergesellschaft Easy Login GmbH. Easy Login sieht sich als „Schlüssel zur sicheren digitalen Kommunikation zwischen Maklern, Softwareanbietern und Produktgebern der Versicherungs- und Finanzwirtschaft.

IDD-taugliche Weiterbildungsangebote als solche verbriefen

Ebenfalls marginale Veränderungen konnte Gerald Archangeli (Bild: ganz rechts), auch ein BVK-Vizepräsident, beim Thema Weiterbildung verkünden. So soll es baldmöglichst eine bundeseinheitliche Prüfung der Kammern geben, wenn es um Weiterbildungsangebote und deren IDD-Tauglichkeit geht. Bislang würden einige Anbieter ihre Weiterbildungsofferten als IDD-konform reklamieren, obwohl dies nicht unbedingt der Fall sei. Eine offizielle Bestätigung einer derartigen Qualität müsse auf jeden Fall eingeführt werden. Not amused zeigte sich Archangeli, ob der Tatsache, dass bei gut 30 Prozent der Vermittler eine Ausbildung nicht kosten dürfe. Dieses Ergebnis hatte auch eine Untersuchung seines Verbandes ergeben. 

Immer mehr "Pseudomakler" am Markt

Auch wenig begeistert zeigten sich die BVK-Verantwortlichen darüber, dass „sich die Spreizung des Maklermarktes zusehends manifestiere“. Das zeige sich unter anderem dadurch, dass neue Formen der Ausschließlichkeit entstünden, zunehmend „Pseudomakler“ auf der Bildfläche erschienen. „Es tun sich neue Vertriebsformen auf. Diese sind eher am unteren Rand des Maklermarktes zu finden“, kritisierte Vollmer diesen bedenklichen Trend.

Aufzeigen, wie eine positive Weiterentwicklung möglich ist

Der BVK, so auch die Aussage von Vollmer, will und wird bei diesem Thema auch weiterhin „den Finger in die Wunde legen“, um derartigen Entwicklung entgegenzusteuern. Dabei will sein Verband seinen Mitgliedern, aber auch anderen Vermittlern Wege aufzeigen, wie diese sich positiv weiterentwickeln können. Auch die Versicherer könnten und sollten hier positive Anreize setzen, nicht durch Bonifikationen und andere finanzielle Anreize, sondern in erster Linie durch diverse Weiterbildungsangebote.

Ein interessanter Vorschlag wohl vor allem für die 30 Prozent der Vermittler, die nicht bereit sind, Geld für ihre (Weiter-)bildung auszugeben.

 

Autor(en): Meris Neininger

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