Einkommenssituation der Makler ist höchst unterschiedlich

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Neben dem Umsatz ist der Gewinn eine wichtige Kenngröße des Maklerbetriebes, da er letztlich über dessen nachhaltigen Erfolg entscheidet. Wenn die jüngste Strukturanalyse des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), die im Sommer vergangenen Jahres veröffentlicht wurde, feststellt, dass mehr als jeder dritte der knapp 210 befragten Makler weniger als 50.000 Euro Gewinn macht, dann ist das besorgniserregend.

Denn vom Gewinn - Gesamteinnahmen minus Gesamtausgaben - gehen das Gehalt des geschäftsführenden Gesellschafters und Steuern noch ab. An Investitionen oder Rücklagen ist da kaum zu denken.

Arme Makler, reiche Makler
Das Bild des unterbezahlten Maklers ist allerdings nicht ganz korrekt. Zumindest nicht für alle Betriebe. Denn, wie die Professoren Beenken und Radtke von der FH Dortmund als Studienleiter feststellen, es gibt gerade bei Maklern eine enorme Spreizung der Gewinne. Sie erklären das mit der Rechtsstellung von Maklern und deren relativ großer unternehmerischer Freiheit. Auf der einen Seite gibt es laut Studie überdurchschnittlich viele Betriebe mit Gewinnen jenseits der 200.000-Euro-Marke, auf der anderen Seite signifikant mehr Unternehmen als im Durchschnitt mit geringen Einnahmen oder sogar Verlusten.

Der Anteil der Makler, die durch ihre Arbeit Verluste einfahren, ist dreimal so groß wie bei allen Vermittlern, und in der Gewinnklasse unter 25.000 Euro ist der Anteil der Makler noch um 60 Prozent höher als insgesamt. Der Schnitt von 85.417 Euro Gewinn je Maklerbetrieb sagt daher nichts darüber aus, wie es dem einzelnen Makler tatsächlich geht. Mehrfachvertreter machen übrigens mit gut 93.400 Euro im Schnitt den meisten Gewinn, dies erklären die beiden Professoren jedoch mit Unschärfen hinsichtlich der steuerlichen Zuordnung von Umsätzen und Gewinnen.

Tendenziell stellt die Studie leicht steigende Gewinne fest. Sie führt das auf die rückläufige Zahl der Vermittlerbetriebe zurück, wodurch für die Verbleibenden die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen stiegen - eine im Grunde positive Entwicklung, wie die Studie feststellt. Ob das diejenigen, die aufgeben müssen, auch so sehen?

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Autor(en): Elke Pohl

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