Finance 2.0: Social Media ist ein Muss!

Dass Social Media ein Muss auch für Versicherer ist, daran ließ Professor Hendrik Speck (Bild) von der Fachhochschule Kaiserslautern bei der Fachkonferenz Finance 2.0, die am 5. und 6. November in Mainz stattfand, keinen Zweifel. Die Maxime vieler Versicherer "Wir warten erst mal ab" könne später sehr teuer werden, wenn man dann einsteigen will, erläuterte der Hochschullehrer auf der Tagung des Versicherungsmagazins und Bankmagazins.

Wenn heute Versicherer sagen "Wir machen kein Social Media", dann sei das ungefähr so, als ob der Versicherer sagte "Wir machen kein Fax". Wer nicht in den sozialen Netzwerken vertreten sei, lande auch bei Suchmaschinen wie Google nicht mehr auf den vorderen Plätzen. Denn für das Ranking dort werde auch auf Social-Media-Aktivitäten zurückgegriffen.

Auch Kunden bestimmen Unternehmensmarke
Der Mehrwert durch Social Media ergebe sich für die Unternehmen durch PR-Effekte, indem ein guter Ruf gepflegt werde. Dazu könne man Kunden binden, den Kunden zuhören und auf Kundenprobleme eingehen. Der Vertrieb könne neue Kunden werben, Marketing für die Marke werben und die Produktmanager können Produktforschung in Echtzeit betreiben. Die Unternehmen müssten sich daran gewöhnen, dass eine Marke nicht dadurch definiert werde, was das Unternehmen sage, sondern auch, was die Kunden im Netz dazu sagen.

Im Vergleich zu US-amerikanischen Versicherern hinken deutsche Gesellschaften noch weit hinterher, was den Erfolg bei Social Media angeht. So hätten Mitbewerber wie Geico oder State Farm in Dimensionsunterschieden wesentlich mehr Fans bei Facebook als große deutsche Versicherer. Die Hemmnisse in den deutschen Gesellschaften seien durch die Unternehmenskultur begründet, den (mangelnden) strategischen Entscheidungen und der unklaren Wirtschaftlichkeit von Social Media.

Autor(en): Bernhard Rudolf

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