FiNet AG: Hohe Pro-Kopf-Umsätze

Der Marburger Maklerpool FiNet AG lud am 15. März zum so genannten FiNet-Informationstag 2012 (FIT 2012) in das Kongress Palais nach Kassel ein, der in dieser Form erstmals als komprimierte Tagesveranstaltung stattfand. Im Fokus des neuen Formats, an dem circa 170 FiNet-Makler und 67 Gesellschaften mit Messestand teilnahmen, stand die Community-Idee. Im Bild von links: Jörg Matheis, Geschäftsführung FiNet AG, Lambert Stegemann, Geschäftsführung FiNet AG, Markus Neudecker, Vorstand FiNet AG, Stefan Michler, Vorstand, FiNet Asset Management AG.

"Wir wollen Atmosphäre schaffen", so Lambert Stegemann, FiNet-Geschäftsführer, des im letzten Jahr neu gegründeten Standortes Münster. Um dies zu gewährleisten, setzten man auf ein Konzept aus Information, Messeslot und Unterhaltung. Als so genannter Keynote Speaker konnte der Pool den Finanzexperten Professor Dr. Wolfgang Gerke gewinnen.

Die FiNet-Gruppe besteht aus der FiNet Financial Services Network AG und deren Tochtergesellschaften FiNet Asset Management AG (FAM), FiNet Academy GmbH, FiNet Finanz GmbH sowie FiNet Service GmbH. Im zahlenorientierten Eröffnungsteil gab Vorstand Markus Neudecker bekannt, dass der Umsatz der FiNet AG in den Versicherungssparten (inkl. Baufinanzierung) im Jahr 2011 nochmals um 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf über 23,8 Millionen Euro gesteigert werden konnte. FiNet macht sein Geschäft über ca. 430 angeschlossene Partner - Tendenz wachsend. "Die FiNet-Gruppe erzielt im Vergleich zu Marktteilnehmern deutlich hohe Pro-Kopf-Umsätze pro Berater." Im Umkehrschluss erhalten FiNet Partner einen optimalen Full-Service: vom persönlichen Support und der Abwicklung aller Backoffice-Prozesse bis hin zu einem umfassenden Produkt- und Dienstleistungsportfolio.

Quo vadis Investmentberatung?
Dass sich der Markt der Investmentberater in Deutschland - wie in Großbritannien - in den kommenden Jahren aufgrund der Vielzahl von Regulierungen deutlich reduzieren wird - da sind sich Stefan Michler, Vorstand, und Frank Huttel, Leiter Portfoliomanagement der FiNet Asset Management AG, sicher: "Zukünftig werden nur noch die Investmentberater Finanzanlagen vermitteln können, die nachweislich über die erforderliche Qualifikation verfügen - Schlagwort § 34f Gewerbeordnung (GewO)", erklärt Huttel in seinem Vortrag und zeigt die monetären Herausforderungen. So kommt nebst den Qualifikationskosten, mit der Berufshaftpflicht, den jährlichen Wirtschaftsprüferkosten oder den erheblichen administrativen Beratungsaufwand noch eine Vielzahl neuer Kosten hinzu, die zu einer Beraterbereinigung führen werden. Zudem wird es wohl im Bereich der Beratung zu starken Klassifizierungen kommen. Es gilt das Geschäftsmodell zu überdenken und das Vermittler-Spannungsdreieck "Kunde, Markt und Gesetz" auflösen. Lösungsvorschläge können dabei laut Vorträgen das Haftungsdach, vermögensverwaltenden Fonds in der Beratung oder ein Mix aus klassischer Beratung und der Vermittlung von Vermögensverwaltungen (VVs) sein.

Soziale Netzwerke helfen bei der Kundenbetreuung
Weiterer Themeninhalt der Veranstaltung war das Schlagwort Social Media - wobei feststellbar war, dass die teilnehmenden Makler sehr verwundert waren, wie intensiv die Gesellschaft inzwischen mit Plattformen wie Xing und Facebook verwurzelt ist und welche Kundeninformationen hierdurch zu erhalten sind. "Wie lange brauchen Sie, um per Email, per Telefon oder per Infobroschüre über 700 zielgruppenrelevante Kontakte effektiv anzusprechen?", so die provokante Frage der Referentin Laura Dommisse, Projektleiterin bei der .dotkomm rich media solutions GmbH. Ferner erklärt sie: "Die sozialen Netzwerke helfen, das Gros der nicht aktiv betreuten Kunden zu managen und daraus zusätzliches Geschäft zu generieren. Im Endeffekt ist Social Networks nichts anderes sind als die Transformation des Makler-Alltags in die neue, digitale Welt - nur einfacher, schneller und effizienter."

Abgerundet wurde der fachliche Teil durch einen Vortrag des Finanzexperten Gerke. Der emeritierte Professor für Bank- und Börsenwesen an der Universität Erlangen-Nürnberg beleuchtete die Ursachen und Folgen der aktuellen Finanzmarktturbulenzen und kritisierte die aktuelle Griechenland Unterstützung sehr. Von dem jetzigen frischen Geld für Griechenland käme doch nur ein Bruchteil richtig an, das meiste würde doch vorab für griechische Banken, Garantien für neue Darlehen, EZB und griechische Haushaltspläne verbraucht sein, bevor es die Wirtschaft ankurbeln kann. Man wirft einfach kein gutes Geld schlechtem hinterher. Warum ignoriert die Politik diese Börsenweisheit? Zudem deutete er an, dass die EZB-Strategie – das Überfluten der Märkte mit extrem billigem Geld – doch ein wenig an die US-Immobilienblase erinnert. "Das hat doch schon das letzte Mal nicht funktioniert, wieso sollte es diesmal funktionieren", so sein warnender Appell.

Bild: © FiNet AG

Autor(en): Marc Oehme

Alle Branche News