Freude am Fahren oder autonomes Fahren?

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"Über 90 Prozent aller Unfälle werden heute nach wie vor vom Menschen verursacht. Mit einer verbesserten Technik und weiterentwickelten Systemen würde das automatiserte Fahrzeug die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich erhöhen". Davon ist Bettina Zahn, Leiterin Unfallforschung & Prävention bei der Axa Winterthur überzeugt. 

Manche Fahrerassistenzsysteme erhöhen die Sicherheit im Straßenverhkehr deutlich. Dies lässt sich bereits heute nachweisen. So belegen auch Studien der Axa Unfallforschung, dass Personenwagen mit Notbremsassistenzsystemen je nach untersuchtem Fahrzeugmodell zwischen 30 und 69 Prozent weniger Auffahrkollisionen verursachen. Und ESP (Electronic Stability Program), das gezielt einzelne Räder abbremst, um ein Schleudern zu verhindern, führt  zu mehr als 40 Prozent weniger Selbst- und Schleuderunfällen. Auch das hat Axa getestet.

Mehr Zeit zum Arbeiten, Lesen oder Schafen
Trotz gewisser Vorbehalte glaubt immerhin jeder vierte Befragte in Deutschland und jeder dritte Befragte in der Schweiz, dass autonome Autos künftig sicherer fahren werden als der Mensch. Auffällig ist, dass Frauen und Männer in der Schweiz dies sehr unterschiedlich beurteilen: So sind 47 Prozent der Schweizer Männer der Meinung, dass autonome Autos in Zukunft sicherer fahren werden als der Mensch, von den Frauen denken dies gerade einmal 22 Prozent. Männer und Jüngere zeigen sich insgesamt offener fürs autonome Fahren als Frauen und ältere Personen. Von den 18-34-jährigen sagt fast die Hälfte der Befragten in der Schweiz, dass sie die Zeit der Autofahrt gerne für andere Tätigkeiten wie Arbeiten, Lesen, Schlafen oder anderes nutzen würden, von den über 35-Jährigen sagt dies rund jeder Dritte. Ähnlich verhält es sich auch in Deutschland.

Automatiserte Fahrzeuge dürfen null Fehler machen
Keine Automatisierte Fahrzeuge Die Umfrage zeigt zudem, dass der Anspruch an die Sicherheit von automatisierten Fahrzeugen seitens der Befragten äußerst hoch ist: Rund 40 Prozent aller Befragten in Deutschland und der Schweiz sind der Meinung, dass autonome Fahrzeuge nicht nur weniger Unfälle verursachen sollten als herkömmliche, sondern dass sie gar keine Unfälle verursachen dürfen, um als sicher zu gelten.

Alte werden durch neue Risiken ersetzt
Die Vision, dass es in Zukunft gar keine Unfälle mehr geben wird, ist aus heutiger Sicht unrealistisch. Die Unfallforschungsexpertin Zahnd sagt warum: „Durch softwarebasierte Lösungen entstehen neue Risiken, die heute noch nicht beziffert werden können, wie etwa technische Mängel oder auch Hackerangriffe, deren Risiko durch vernetzte Fahrzeuge zunehmen wird“.

Auch bei der Tagung "Fahrerassistenz-Systeme 2018" am 18. und 19. April 2018 in Wiesbaden werden die Themen automatisiertes Fahren, Telematik und Fahrerassistenz-Systeme heiß diskutiert. Die Zeitschriften "Versicherungsmagazin" und "ATZ live" veranstalten diese Tagung gemeinsam.

Quellen: Axa, Versicherungsmagazin

Autor(en): Versicherungsmagazin

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