Für Kraftfahrtversicherer unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr

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Die aktuellen Hochwasserkatastrophen in verschiedenen Regionen Deutschlands haben nicht nur Häuser, Existenzen und Leben gekostet. Bilder aus den betroffenen Gebieten zeigen auch zahlreiche Autowracks. Für die Besitzer dieser zerstörten Fahrzeuge stellt sich in solchen Fällen die Frage: Wer kommt für meinen Schaden auf?

Auch wenn ein kaputtes Auto für viele Menschen in Katastrophengebieten nicht unbedingt zu den elementaren Problemen gehören mag, die sich nach Verwüstungen durch Unwetter stellen, es geht auch hierbei teilweise um viel Geld.

Versicherte Unwetterschäden an Autos fielen deutlich geringer aus

Für die Versicherer könnte 2021 allein aufgrund der jüngsten Hochwasserereignisse eine Trendumkehr herbeiführen. Denn im vergangenen Jahr fielen die versicherten Unwetterschäden an Autos noch deutlich geringer aus als sonst, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet. Danach verursachten Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen 2020 rund 155.000 Kfz-Schäden im Wert von insgesamt rund 350 Millionen Euro. „2020 war für Kraftfahrtversicherer ein deutlich unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Das lag vor allem daran, dass schwere Hagelereignisse und im Herbst schwere Stürme ausgeblieben sind“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Nach den Statistiken des Dachverbandes der deutschen Versicherer trafen Unwetter die Autofahrer in Bayern am härtesten: Mit durchschnittlich 4,9 Schadenmeldungen auf 1.000 kaskoversicherte Fahrzeuge führen sie das GDV-Ranking der „Schäden an Kfz durch Naturgefahren 2020“ an. In dieser bundesweiten Naturgefahrenbilanz folgen auf den Plätzen zwei und drei Baden-Württemberg mit 4,0 Schadenmeldungen pro 1.000 Kaskopolicen und Nordrhein-Westfalen mit 3,2. Am Ende der Statistik rangiert Schleswig-Holstein mit 1,5 Schadenmeldungen pro 1.000 ganzjährige Verträge.

Auch Hagel kann erhebliche Schäden an Fahrzeugen verursachen

Doch es müssen gar nicht so katastrophale Umstände wie die aktuellen Überflutungen sein, die das eigene Fahrzeug zum Totalschaden machen. Viele Autos werden auch durch Bäume oder Baumteile beschädigt, die von starken Winden entwurzelt oder umher geweht werden. Eisregen und Hagel können ebenfalls erhebliche Schäden an Fahrzeugen hervorrufen.

Mit der reinen Kfz-Haftpflichtversicherung ist es in solchen Fällen nicht getan. Denn die kommt vor allem für Schäden auf, die Kraftfahrer anderen zufügen. Um sich das eigene Fahrzeug vor Beschädigungen zu schützen, bedarf es einer Kasko-Police. Fragt sich nur, welche bei Unwetterschäden am besten greift?

 

 

Leistungen der Teilkasko in Vollkasko vollständig enthalten

Grundsätzlich kommt eine Teilkaskoversicherung für alle wetterbedingten Beschädigungen auf, die an einem parkenden Fahrzeug entstehen – sei es durch Sturm (ab Windstärke 8), Überschwemmung, Schnee oder auch Hagel. Die Reparaturkosten werden von der Teilkasko in der Regel in voller Höhe erstattet. Kunden, die diese Leistungen in Anspruch nehmen, werden in der Schadenfreiheitsklasse nicht zurückgestuft. Allerdings ist die vereinbarte Selbstbeteiligung anzurechnen. Die Leistungen der Teilkasko sind in der Vollkaskoversicherung vollständig enthalten.

Letztere erweist sich als hilfreich, wenn man sein Auto bei einem Unwetter selbst beschädigt, etwa indem man gegen einen vom Sturm umgewehten Baum auf der Straße fährt. Denn die Vollkaskoversicherung zahlt auch für selbstverschuldete Schäden. Zudem übernimmt die Vollkasko-, anders als die Teilkaskoversicherung, Sturmschäden unabhängig von der Windstärke.

Quelle: Goslar Institut

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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