GDV bricht Lanze für Riester-Rente

Seit Einführung der Riester-Rente haben sich bereits über 13 Millionen Bürger für die geförderte Altersvorsorge entschieden. Warum vor allem Menschen mit geringem Einkommen und Familien von der staatlichen Zulagenförderung profitieren, diskutierten Wissenschaftler und Versicherungsexperten auf der Frühjahrskonferenz der deutschen Versicherungswirtschaft.

Den Erfolg der Riester-Rente bestätigt die Altersvorsorgeexpertin des Mannheim Research Institute for the Economics of Aging der Universität Mannheim, Dr. Anette Reil-Held. "In den vergangenen Jahren ist das Wachstum in den unteren Einkommensgruppen am höchsten gewesen. Damit ist die Riester-Rente für Haushalte, die über wenig Finanzvermögen verfügen, erkennbar ein wichtiges Altersvorsorgeinstrument."

Dass die Riester-Förderung bei jenen Einkommensgruppen ankommt, von denen sie besonders benötigt wird, bestätigen auch Zahlen der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen: Mehr als 70 Prozent der Zulagenempfänger verfügen über ein Einkommen von bis zu 30.000 Euro und liegen damit unter dem aktuellen Durchschnittseinkommen.

57 Prozent Förderquote machen Riester-Rente für Familien attraktiv
Zur staatlichen Förderung gehört neben der Zahlung der Grundzulage in Höhe von maximal 154 Euro und der Kinderzulage von 185 Euro (für ab 2008 Geborene 300 Euro) auch die Möglichkeit, Beiträge als Sonderausgaben bei der Steuererklärung geltend zu machen. Der gesamte Förderanteil beträgt bei einer Familie mit zwei Kindern bei einem Einkommen von 30.000 Euro 57 Prozent.

"Wer nur die Grundzulage zur Berechnung der Förderquote einbezieht, ohne auch die zusätzlichen Steuervorteile zu berücksichtigen, muss zwangsläufig zu einem Fehlurteil über die Rentabilität der Riester-Rente komme", gab der Steuerexperte Professor Dr. Dirk Kiesewetter auf der Frühjahrsveranstaltung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu bedenken. Im direkten Vergleich mit alternativen Sparformen zeige sich, dass die Riester-Rente steuerlich die mit Abstand attraktivste Variante der privaten Altersvorsorge ist. Vergleichbar attraktiv seien nur noch betriebliche Altersversorgungsformen, so Kiesewetter.

Verhältnis von Rendite und Risiko beachten
Bei der Auswahl eines passenden Altersvorsorgeproduktes sollte nicht nur die Höhe der erwarteten Rendite eine Rolle spielen. "Wer nur eine möglichst hohe Rendite im Blick hat, muss sich bewusst sein, dass höhere Renditechancen auch immer höhere Verlustrisiken bedeuten. Das ist eine Grundregel für jede Anlageform", gab Aktuar Dr. Jürgen Bierbaum zu bedenken. Gerade für Menschen mit geringem Einkommen, die nur mit kleinen Sparbeiträgen privat für ihr Alter vorsorgen könnten, sei es aber wichtig, dass ihre zukünftige Rente möglichst sicher ist.

Kosten über lange Laufzeiten vergleichen
Der häufigen Kritik an der Kostenbelastung von Riester-Verträgen entgegnete Dr. Peter Schwark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des GDV, "dass man bei Kostenvergleichen immer die gesamte Vertragslaufzeit beachten sollte. Klassische Riester-Rentenversicherungen weisen über die gesamte Ansparphase in der Regel die geringste Renditebelastung durch Kosten auf. Da Altersvorsorge ein langfristiger Prozess ist, spielen Versicherer den Vorteil ihres für lange Laufzeiten optimierten Kostensystems voll aus. Dieser Vorteil wird noch deutlicher, wenn die sehr niedrige Kostenbelastung in der Rentenphase mit einbezogen wird. Wer sich für eine Riester-Police entscheidet, profitiert daher nicht nur von Zulagen und Steuerersparnissen, sondern entgegen aller Kritik auch von langfristig günstigen Kosten", sagte Schwark.

Die Powerpointpräsentationen zu den Vorträgen der Versicherungsexperten stehen auf zum Download zur Verfügung.

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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