GDV gegen überbordende Regulierung

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In einem Positionspapier "On Systemic Risks and the Macroprudential Framework in the Insurance Industry" formuliert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) seine Sorge, dass das Streben nach Finanzstabilität in eine Überregulierung führen könnte. Dies berichtet die "Börsenzeitung",  der das Postionspapier vorliege.

Konkret gehe es um neue Instrumente der makroprudenziellen Aufsicht, die aktuell unter anderem von der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA diskutiert werde.

Die Kritik des GDV richte sich gegen vier Punkte, so die Zeitung:

  1. Die Bewertung relevanter systemischer Risiken sei nicht ausreichend evidenz-basiert.
  2. Die Instrumente von Solvency II würden nicht vollständig berücksichtigt, beispielsweise Kapitalpuffer, Berichtspflichten oder Sanierungspläne.
  3. Potenzielle Instrumente wie Kapitalzuschläge, Leverage und Liquiity Ratios seien nicht ausreichend zielgenau und risikosensitiv.
  4. Bei der operationellen Implementierung gebe es "erhebliche Herausforderungen". Kostenüberlegungen würden nicht ausreichend berücksichtigt.

Assekuranz ist stabilisierender Faktor

Der Verband plädiere dafür, den Fokus statt auf neue Instrumente besser darauf zu richten, kontraproduktive Effekte des aktuellen Aufsichtsregimes zu vermindern. So unterstütze man entschieden eine Verbesserung der Volatilitätsanpassung in Solvency II. Effektiver als die makroprudenzielle Aufsicht, sei die Vollendung der europäischen Kapitalmarktunion, um Finanzstabilität zu erreichen.

Es gebe einen breiten Konsens, dass von den Versicherern nur geringe systemische Risiken ausgingen, im Gegensatz zu Banken oder den Immobilienmärkten. Die Assekuranz bilde vielmehr einen stabilisierenden Faktor im Finanzsystem. Voreilige Maßnahmen und Überregulierung könnten die positiven Aspekte der Versicherungswirtschaft als Risikoträger und langfristig orientierter Investor einschränken.  

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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