GDV rettet Mannheimer Gruppe

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) will die schwer angeschlagene Mannheimer Gruppe retten. In einer bisher einmaligen kollektiven Hilfsaktion soll die Mannheimer mit insgesamt 370 Mio. Euro gestützt werden. Dies berichtet die Financial Times Deutschland.

In dem 15-köpfigen Präsidium des GDV sitzen die Spitzen der deutschen Versicherungswirtschaft. Sie entschieden sich für eine brancheninterne Lösung, da eine Alternative zu großen Schaden anrichten könnte. Ohne Hilfsaktion müsste die Finanzaufsicht BaFin die Mannheimer schließen. Die Verträge würden in die Auffanggesellschaft Protektor wandern. Dabei würden hohe Kapitalisierungs- und Anlaufkosten entstehen.

Doch nicht nur die höheren Kosten haben bei der Überlegung eine Rolle gespielt. Der Zusammenbruch eines Versicherers würde auch großen politischen Schaden anrichten. Die Versicherer versuchen derzeit die Politik von einer stärkeren Rolle der privaten Altersversicherung zu überzeugen.

Die Mannheimer hatte sich unter Konzernchef Hans Schreiber an der Börse verspekuliert. Schreiber trat daraufhin zurück. Er hinterließ ein Unternehmen am Rande des Zusammenbruchs. Wenn die BaFin nun wie erwartet grünes Licht gibt, kann die Hilfsaktion anlaufen.

Autor(en): Susanne Niemann

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