Geldwäschebekämpfung made in Frankfurt am Main

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Frankfurt am Main hat sich im Rennen um den künftigen Sitz der EU-Behörde zur Geldwäschebekämpfung AMLA (Anti-Money Laundering Authority) durchgesetzt. In einer gemeinsamen Abstimmung haben sich das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union für die deutsche Finanzmetropole entschieden. Das Bundesfinanzminister hatte sich in den Verhandlungen dafür eingesetzt, dass die Befugnisse der neuen Behörde gestärkt werden. 

Christian Lindner kommentiert die Entscheidung so: „Die Bundesregierung hat sich intensiv für Frankfurt am Main als Sitz der neuen europäischen Geldwäschebehörde eingesetzt. Wir wollen den Finanzplatz dadurch weiter stärken, denn die Konkurrenz ist schärfer geworden und das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Die Bekämpfung von Finanzkriminalität ist von hoher Priorität für uns. Zusammen mit unseren internationalen Partnern wollen wir fairen Wettbewerb sichern und illegale Praktiken bekämpfen. Für AMLA ist Frankfurt am Main ein starker, glaubwürdiger und nachhaltiger Standort. Als Behörde mit europäischer Perspektive wird AMLA die Anstrengungen im Kampf gegen Geldwäsche auf eine neue Stufe heben.“

Die in die Verhandlungen involvierten Parteien sind sich sicher, dass der Finanzstandort Frankfurt am Main durch die Ansiedlung der AMLA erheblich gestärkt wird. Zudem glauben sie, dass Deutschland mit Frankfurt am Main über einen idealen Standort zur Koordination der Geldwäschebekämpfung in Europa verfügt:

  1. Frankfurt ist der größte Finanzplatz Kontinentaleuropas.
  2. Frankfurt ist bereits der Hauptsitz der Europäischen Zentralbank.
  3. Brüssel und die Institutionen der Europäischen Union sind schnell, gut und mit einer nachhaltigen Bahnverbindung erreichbar.
  4. Das Rhein-Main-Gebiet bietet mit über 250.000 Studierenden, zahlreichen Fachkräften aus den Bereichen Informatik, Bank- und Rechtswesen sowie über 40 Forschungseinrichtungen und Universitäten einen großen Talentpool.

    Zehn Millionen Euro zur finanziellen Unterstützung zugesagt

    Die Bundesregierung, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt wollen die Ansiedlung und den Aufbau der AMLA in Frankfurt finanziell unterstützen. Fest zugesagt ist ein Betrag von zehn Millionen Euro, der – unter Berücksichtigung der jetzt vorgesehenen Personalausstattung der Einrichtung – verdoppelt wird.

    Soll EU-weit einheitliche Anwendung der Rechtsvorschriften sicherstellen

    Die AMLA soll innerhalb der Europäischen Union die Führungsrolle bei der Bekämpfung von Geldwäsche einnehmen, sowohl im Bereich der Aufsicht als auch bei der Zusammenarbeit der zentralen Meldestellen (Financial Intelligence Units). Gemeinsam mit den zuständigen nationalen Behörden soll sie EU-weit eine einheitliche Anwendung der Rechtsvorschriften sicherstellen.

    Die Kooperation zwischen den nationalen Aufsichtsbehörden soll dabei gestärkt werden. DieAMLA wird über alle erforderlichen Befugnisse im Bereich der Standardsetzung und Aufsicht verfügen und die europäische Geldwäschebekämpfung mit qualifiziertem Personal auf eine neue Stufe heben. Die neue Behörde soll noch 2024 ihre Tätigkeit aufnehmen und 2027 voll funktionsfähig sein.

    Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein freut sich auch über die Entscheidung: „Stadt, Land und Bund haben gemeinsam für diese Entscheidung gekämpft. Uns ist es gelungen, die AMLA nach Frankfurt zu holen. Das zeigt – nach dem Erfolg im Rennen um das International Sustainability Standards Board (ISSB) – erneut: Wenn alle Ebenen in unserem föderalen System an einem Strang ziehen, ist Deutschland stark. Wir freuen uns, dass Rat und Parlament die einzigartigen Standortvorteile Frankfurts für die AMLA gesehen und uns den Zuschlag erteilt haben. Es ist eine Ehre für unser Bundesland Hessen, die AMLA beheimaten zu dürfen.“

    Quelle: Bundesfinanzministerium

    Autor(en): versicherungsmagazin.de

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