Große Unruhe bei VPV Maklerbetreuung

Große Unruhe gibt es bei der Maklerbetreuung der Stuttgarter Vereinigte Postversicherung VVaG. Anscheinend ist die Assekuranz mit der Arbeit der 100-prozentigen Tochter "Vereinigte Post. Die Makler AG" nicht zufrieden.

Die Leitung des Unternehmens hat nun der VPV-Vertriebsvorstand Lars Volkmann übernommen. Der bisherige Vorstand, Peter Schmidt, hat die Kölner "VPV Makler" (www.vpv-makler.de) bereits verlassen. Weitere Mitarbeiter sollen gekündigt werden.

Personalabbau und Führungswechsel
Hektische Aktivitäten löste eine Recherche des Versicherungsmagazins bei der VPV aus. Das Unternehmen, das am 4. Juni selbst stundenlang ohne funktionierende Homepage auskommen musste, bestätigte den Personalabbau und einen Führungswechsel bei der von der VPV-Holding gehalten VPV Makler. Das Unternehmen, das als Versicherungsmakler zugelassen ist, beschäftigt laut Angaben der VPV rund 20 Mitarbeiter.

Der neue Vorstand und bisherige Aufsichtsrat soll "die Zusammenarbeit mit den Vertriebspartner neu ausrichten", und das Maklerunternehmen enger an die Stuttgarter Direktion binden, wie es in einer offiziellen Information des Unternehmens heißt. Das Regionalprinzip steht somit wohl zur Disposition. Ein Indiz für den hastigen Führungswechsel bei VPV Makler ist, dass bisher die neue Führung des Unternehmens auf der Homepage lediglich im Impressum aufgeführt wird. Auf anderen Internetseiten und auch im offiziellen Vermittlerregister wird noch Peter Schmidt als Vorstand genannt. Laut VPV soll Schmidt weiter für die den Stuttgarter Versicherer beratend tätig sein.

Unbefriedigendes Wachstum
Die VPV Makler wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, VPV Produkte am Maklermarkt zu positionieren. Laut dem ehemaligen Vorstand Schmidt soll das Unternehmen rund 2000 Vertriebspartner haben. Aus Sicht der VPV hat die VPV Makler vor allem die Aufgabe "unser Kernprodukt" die Fondspolice "Power Rente" den freien Vertriebspartner näher zu bringen. Offenbar ist das angestrebte "marktüberdurchschnittliche" Wachstum bei fondsgebundenen Rentenversicherungen, von dem Ex-Vorstand Schmidt noch Ende 2012 in einem Interview mit dem Kölner Analysehaus Infinma ausging, für die Mutter unbefriedigend verlaufen.

Möglicherweise wurden bei der Maklerbetreuung die Schwerpunkte zu stark auf den Verkauf von Berufsunfähigkeitsversicherungen oder Pflegetagegeldpolicen gesetzt. Nach eigenen Aussagen hat die VPV im Bereich fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie am Markt verloren. Während der Marktanteil 2011 noch 3,8 Prozent betrug, lag er 2012 nur noch bei 2,3 Prozent. 56 Prozent des gesamten Altersvorsorgegeschäfts gegen laufenden Beitrag kommen derzeit aus der Power-Rente; bei Einmalbeiträgen liegt der Anteil sogar bei 66 Prozent.

Betreuungskonzepte werden optimiert
Stolz ist man bei der VPV darauf, dass das Unternehmen mit der Power-Rente bereits seit 2008 "die Renditeentwicklung aus einer Zukunftssimulation berechnet". Das würden viele Unternehmen, wie die Ergo, erst jetzt nachvollziehen. Möglicherweise konnte die VPV Makler diese "Speerspitzen-Funktion" der VPV bei der Altersvorsorge den Vertriebspartner nicht genügend nahe bringen. Laut VPV würde die die Betreuungskonzepte bei der VPV Makler nun deutlich optimiert. Hier würde sich vor allem die Doppelfunktion von Volkmann, als Chef des Vertriebes und nun auch der Maklerbetreuung, auszahlen.

Bild: © Gerd Altmann/http://www.pixelio.de

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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