Hartford fällt in Deutschland auf die Nase

gibt seine Deutschlandstrategie auf. Wie das Tochterunternehmen der Hartford Financial Services Group mitteilt, soll die Niederlassung in Frankfurt geschlossen werden. Auch in Großbritannien werde der Versicherer keine neuen Vorsorgeprodukte mehr auf den Markt bringen und die Dependance in London ebenfalls zumachen. Die Niederlassung in Dublin bleibe aber erhalten, um bestehende Kunden und längerfristige Verpflichtungen zu bedienen, so Vorstandschef Marc Lieberman.

Noch im August 2008 hatte das Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen angekündigt, den deutschen Markt mit Variable Annuities-Produkten erobern zu wollen. Den Standort Frankfurt wollte Hartford bis Ende 2009 mit rund 100 Mitarbeitern besetzen. Das Standbein in der Main-Metropole war als Teil der in Dublin ansässigen Europa-Sparte "Hartford Life Limited" geplant. Für das Geschäft mit den fondsgebundenen Rentenversicherungen erhoffte sich Hartford einen Schub durch die Abgeltungssteuer.

Noch im erklärte das Unternehmen gegenüber Versicherungsmagazin, dass sein Engagment in Deutschland ein "Investment in die Zukunft sei" und eine führende Rolle im Bereich der Variable Annuities einnehmen wolle.

"Die Entscheidung, unsere Aktivitäten auf dem deutschen Markt einzustellen, ist uns sehr schwergefallen, jedoch haben uns die unveränderten Turbulenzen an den Finanzmärkten und Bemühungen unsere Kapitalbasis zu sichern sowie Risiken der unterschiedlichen Geschäftsfelder zu reduzieren keine andere Wahl gelassen", erklärte Lieberman den Rückzug. Das Unternehmen stehe in Kontakt mit den Regulierungsbehörden, strategischen Partnern und Kunden, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren und allen Policen-Verpflichtungen nachzukommen.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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