Insurtechs bekommen weniger Geld

740px 535px

Die Digitalisierung von Geschäftsmodellen ist nach wie vor eines der wichtigsten Themen für Versicherungsunternehmen. Der Bedarf an digitalen Prozessen und Ökosystemen hat in den vergangenen Jahren eine Gründungswelle von Start-ups für die Versicherungswirtschaft, sogenannte Insurtechs, nach sich gezogen. Viele digitale Innovationen in der Versicherungswirtschaft wurden von Start-ups angestoßen. 

"Insurtechs ebenso wie Nicht-Versicherungsunternehmen mit ihren Embedded-Insurance-Angeboten haben sich der Herausforderungen von mehr Digitalisierung im Geschäftsalltag längst angenommen. Unter Zuhilfenahme fortschrittlicher Technologien und Datenanalysen schaffen sie es, Versicherungsvorgänge kundenfreundlicher, kostengünstiger und vor allem schneller zu gestalten als herkömmliche Versicherer. Diese drohen wiederum, nun gegenüber ihrer digitalen Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten. Um sich gegen sie behaupten zu können, müssen sie umdenken und sich weiterentwickeln", schreiben auch Philipp Rietsch und Christoph Seidl im Versicherungsmagazin, Ausgabe 4/23

Finanzierungsvolumen sinken

Vor diesem Hintergrund haben viele Investoren, darunter auch Versicherungsunternehmen, viel Geld in Insurtechs investiert. Dieser Finanzierungsboom scheint nun seinen Zenit überschritten zu haben. Während Insurtechs laut des "Global Insurtech Reports Q2 2023" (Quelle: Statista 2023) im Jahr 2021 weltweit noch rund 15,8 Milliarden US-Dollar einsammelten, waren es 2022 nur noch 7,9 Milliarden US-Dollar. In den ersten zwei Quartalen dieses Jahres liegt das Finanzierungsvolumen nur noch bei 2,3 Milliarden US-Dollar.

Möglicherweise ist diese Entwicklung ein Indiz dafür, dass Versicherer selbst verstärkt in ihre digitalen Geschäftsmodelle investieren, um gegenüber Insurtechs nicht ins Hintertreffen zu geraten. Der große Vorteil der klassischen Versicherer und ihrer Vermittlerinnen und Vermittler aber ist und bleibt das langjährig aufgebaute Beratungs-Know-how, das – zumindest für komplexe Versicherungsprodukte – nicht durch digitale Lösungen ersetzt werden kann.

Quelle: Statista

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News